Politik

Über Bayern: Deutsche Kampf-Jets jagen Passagierflugzeug

Lesezeit: 2 min
15.07.2017 13:36
Über Bayern hat ein Überschallknall zahlreiche Menschen erschreckt. Die Ursache war ein Kampfjet der Luftwaffe.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein ägyptisches Verkehrsflugzeug aus dem Badeort Hurghada am Roten Meer hat laut AFP am frühen Freitagabend einen Einsatz der Luftwaffe ausgelöst. Wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Samstag auf Anfrage mitteilte, hatte es eine zeitweise Unterbrechung des Funkkontakts zu der Maschine gegeben, die zum nordrhein-westfälischen Münster unterwegs war. Daraufhin habe die Flugsicherung das Lagezentrum der Luftwaffe informiert.

Die Bundeswehr setzte Abfangjäger ein, die der verdächtigen Maschine folgten. Ein Bundeswehr-Sprecher bestätigte am Samstag das Aufsteigen der sogenannten Alarmrotte.

Eingreifen mussten die Abfangjäger aber den Angaben der Flugsicherung zufolge nicht. Bis sie die ägyptische Maschine erreichten, sei bereits wieder ein Funkkontakt zustandegekommen, sagte der Sprecher. Das Flugzeug sei sicher in Münster gelandet. Als eine mögliche Ursache des Kontaktausfalls wurde genannt, dass der Pilot eine falsche Funkfrequenz eingestellt haben könnte.

Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks riefen zahlreiche Menschen im nördlichen Bayern bei der Polizei an, weil sie durch den lauten Überschallknall der Kampfjets aufgeschreckt wurden. Dieser sei mehr als hundert Kilometer weit zu hören gewesen. Betroffen war vor allem der Raum Würzburg. Viele der Anrufer seien von einer Explosion ausgegangen, hieß es.

In Hurghada hatte ein Mann zuvor einen Messerangriff auf Touristen am Strand des Badeortes verübt. Dabei wurden zwei deutsche Urlauberinnen getötet. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gab es offensichtlich nicht.

Das Auswärtige Amt hatte am Samstag den Tod zweier deutscher Frauen bei einer Messerattacke im ägyptischen Badeort Hurghada bestätigt. Die Tat habe sich vermutlich gezielt gegen ausländische Touristen gerichtet, erklärte eine Sprecherin. Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kairo seien vor Ort und stünden in Kontakt mit den ägyptischen Behörden.

Ein Mann hatte die Touristen am Freitag mit einem Messer angegriffen. Dabei wurden auch vier Menschen verletzt. Über ihre Nationalitäten gab es zunächst widersprüchliche Angaben.

Das Motiv für die Tat ist noch unklar. Sicherheitskreisen und dem ägyptischen Innenministerium zufolge wurde der Angreifer festgenommen. Er sei von einem öffentlichen Strand zunächst zum Zahabia Hotel in Hurghada am Roten Meer geschwommen, wo er die beiden Deutschen tötete und zwei Personen verletzte. In der benachbarten Ferienanlage Sunny Days El Palacio verletzte er zwei weitere Menschen.

Ägypten sieht sich auf der Sinai-Halbinsel Anschlägen islamistischer Gruppierungen ausgesetzt. Ziele dort sind häufig Soldaten. Die Extremisten hatten zuletzt ihre Anschläge vom Sinai vermehrt weiter nach Ägypten hinein verlagert. Häufig waren Christen das Ziel. Aber auch auf Touristen wurden bereits Anschläge verübt. (

Der BR berichtet, dass in den vergangenen Monaten Jets unter anderem im Raum Bad Neustadt und Fladungen im Landkreis Rhön-Grabfeld die Schallmauer durchbrochen. Indische Verkehrsmaschinen waren beim Einflug von Tschechien in den deutschen Luftraum per Funk nicht erreichbar.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gelingt im VW-Tarifstreit eine Einigung vor Weihnachten?
12.12.2024

Im Tarifstreit bei VW liegen die Positionen noch weit auseinander. Bringt ein Verhandlungsmarathon kommende Woche nun den Durchbruch?

DWN
Unternehmen
Unternehmen ifo-Umfrage: Keine Trendwende für Selbstständige in Sicht - Wirtschaftskrise und Auftragsmangel bedrohen Existenz
12.12.2024

Viele Soloselbstständige und Kleinstunternehmen starten mit finanziellen Sorgen ins neue Jahr. Mehr als ein Drittel plant, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Mezzanine-Blase: Wie fragwürdige Immobilien-Finanzierungen für Pensionskassen und Versorgungswerke zur Gefahr werden
12.12.2024

Wenn Apotheker, Anwälte und Ärzte ihre Altersvorsorge organisieren, fließen regelmäßig Milliarden in fragwürdige Immobilienprojekte....

DWN
Finanzen
Finanzen Europas schwächelnde Konjunktur: EZB senkt Zinsen erneut
12.12.2024

Die Sorgen um die Wirtschaft im Euroraum haben zugenommen. Niedrigere Zinsen könnten die Konjunktur ankurbeln. Volkswirte gehen davon aus,...

DWN
Politik
Politik Rebellen in Syrien bemühen sich um Kontakte ins Ausland
12.12.2024

„Gute Beziehungen mit allen Ländern“ - mit diesen Tönen wendet sich das politische Büro der syrischen Gruppe HTS an die Region. Aber...

DWN
Politik
Politik EU-Einigung: Rumänien und Bulgarien treten ab Januar dem Schengenraum bei
12.12.2024

Reisende mit dem Auto oder Zug müssen bisher an der Grenze zu Bulgarien und Rumänien ihren Ausweis vorzeigen. Eine EU-Einigung wird das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Windiger Investor? Windhorst-Werften FSG und Nobiskrug stellen Insolvenzantrag
12.12.2024

Die Hängepartie bei den notleidenden Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg dauert schon seit Monaten. Mit dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hensoldt-Aktie: Rüstungskonzern erwartet Auftragsflut und profitableres Geschäft - Anleger erleben Rebound
12.12.2024

Die Nachfrage nach Militärtechnik bleibt angesichts der Konflikte hoch – in Deutschland, Europa und weltweit. Von dem anhaltenden...