Finanzen

Air Berlin und Alitalia bescheren Etihad Milliarden-Verlust

Lesezeit: 1 min
28.07.2017 02:00
Der größte Aktionär von Air Berlin, Etihad, hat einen Milliardenverlust zu verkraften.
Air Berlin und Alitalia bescheren Etihad Milliarden-Verlust

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Großaktionär der kriselnden Airberlin, Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, hat im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust geschrieben – unter anderem auch wegen des Engagements bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft, berichtet AFP. Etihad verbuchte ein Minus von 1,87 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Größter Teil davon waren 1,06 Milliarden Dollar für Abschreibungen auf Flugzeuge. 808 Millionen Dollar allerdings kosteten Etihad die Beteiligungen an Airberlin und der überschuldeten Alitalia.

Es war der erste Verlust für die Fluggesellschaft seit Anfang des Jahrzehnts. Der Etihad-Umsatz fiel um vergangenen Jahr um 7,1 Prozent auf 8,36 Milliarden Dollar. Dabei stieg die Zahl der Passagiere um 5,1 Prozent auf 18,5 Millionen. Der Ladefaktor – die Zahl der besetzten Sitzplätze – ging leicht auf 78,6 Prozent zurück.

Negativ schlugen auch Kerosin-Lieferverträge zu Buche, die Etihad zwangen, den Treibstoff über dem aktuellen Marktwert zu bezahlen. Diese finanziellen Folgen würden sich im Laufe des aktuellen Geschäftsjahrs aber verringern, teilte Etihad mit.

Die staatlich kontrollierte Etihad war erst 2003 gestartet und auch durch Aufkäufe rasch gewachsen. Bei Airberlin ist Etihad mit 29,2 Prozent der größte Einzelaktionär, bei Alitalia ist die arabische Fluggesellschaft sogar mit 49 Prozent beteiligt. Dazu kommen Anteile an Air Seychelles, Virgin Australia, Jet Airways in Indien und an Air Serbia. Nach Emirates aus Dubai ist Etihad die zweitgrößte Fluggesellschaft der Emirate. 2015 machte die Airline noch einen Gewinn von umgerechnet 91 Millionen Euro.

Airberlin macht seit Jahren Verlust, Medienberichten zufolge will Etihad seine Beteiligung loswerden. Airberlin versicherte aber erst Mitte Juni, Etihad unterstütze die Airline bis Oktober 2018. Alitalia sucht derzeit einen Käufer, kürzlich äußerte Ryanair Interesse.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...