Finanzen

Deutsche Kliniken kämpfen mit akuter Personalnot

Die Intensivstationen in deutschen Kliniken kämpfen mit einer akuten Personalnot.
31.07.2017 00:07
Lesezeit: 1 min

Die Krankenhäuser in Deutschland haben nach eigenen Angaben mit Engpässen bei den Pflegekräften auf den Intensivstationen zu kämpfen, berichtet AFP. Etwa 53 Prozent der Kliniken haben Probleme, Pflegestellen in diesen Abteilungen zu besetzen, wie aus einer am Dienstag von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vorgestellten Studie hervorgeht. Bundesweit sind dort derzeit 3.150 Stellen unbesetzt.

Die Krankenhausgesellschaft forderte mehr Geld, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. DKG-Präsident Thomas Reumann sagte: „Ohne ausreichende Finanzmittel und ohne gemeinsame Aktivitäten, um das Berufsbild Pflege weiter positiv zu besetzen, werden wir den Fachkräftemangel nicht bekämpfen können.“

Nach einem kürzlich beschlossenen Gesetz gelten für pflegeintensive Bereiche in den Krankenhäusern künftig Personaluntergrenzen. Wer mehr Personal fordere, müsse auch die Refinanzierung sichern, erklärte Reumann.

Die Krankenhausgesellschaft forderte zudem eine Entlastung des Personals von Bürokratie. Mit einem Sonderprogramm „Digitales Krankenhaus“ soll die Digitalisierung vorangetrieben werden. Damit soll das Personal etwa bei Aufgaben zur Dokumentation entlastet werden.

Für die Untersuchung des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) wurden zwischen September und November vergangenen Jahres 1261 repräsentativ ausgewählte Kliniken angeschrieben. Von ihnen schickte ein Viertel den zwölfseitigen Fragebogen zurück.

Erst kürzlich ging aus einer Umfrage des Industrie- und Handelskammertages hervor, dass knapp ein Drittel der deutschen Firmen keine geeigneten Bewerber für seine Lehrstellen finden kann. „Heute können doppelt so viele Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen wie vor zehn Jahren“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer zu der Umfrage unter knapp 11.000 Unternehmen. „Uns geht der Nachwuchs aus.“ Die Quote liegt aktuell bei etwa 31 Prozent – im Vergleich zu 12 Prozent zehn Jahre zuvor.

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