Finanzen

Thyssenkrupp steigert Gewinn durch Stahl-Verkäufe

Lesezeit: 1 min
10.08.2017 17:05
Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp konnte seinen Gewinn im dritten Quartal des Geschäftsjahres steigern.
Thyssenkrupp steigert Gewinn durch Stahl-Verkäufe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ausgerechnet die vor einer ungewissen Zukunft stehende Stahlsparte hat dem deutschen Industriekonzern Thyssenkrupp eine deutliche Gewinnsteigerung beschert, berichtet Reuters. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Konzerns stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende September) um 41 Prozent auf 620 Millionen Euro, wie Thyssenkrupp am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 493 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich fuhr der Konzern einen Gewinn von 120 Millionen Euro ein.

In den ersten neun Monaten des ThyssenKrupp-Geschäftsjahrs erhielt der Konzern Aufträge im Wert von mehr als 32 Milliarden Euro, das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg in den neun Monaten bis Ende Juni um neun Prozent; auch im Gesamtjahr rechnet ThyssenKrupp mit einem Wachstum im „hohen einstelligen Prozentbereich“. Gewinn wird der Konzern allerdings nicht machen: Grund ist die hohe Abschreibung auf das brasilianische Stahlwerk CSA. ThyssenKrupp hatte schon im Mai gewarnt, deswegen in die roten Zahlen zu rutschen. In den neun Monaten bis Ende Juni betrug der Verlust 751 Millionen Euro.

Die europäische Stahlsparte konnte dank höherer Preise ihr Ergebnis auf 232 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dies ist bemerkenswert, weil sich die Stahlindustrie in Europa seit Jahren in der Krise befindet und von günstigeren Konkurrenten vornehmlich aus Asien bedrängt wird.

Vorstandschef Heinrich Hiesinger will sich davon aber nicht von seinem Kurs abbringen lassen. Er will die Technologiegeschäfte mit Aufzügen, Maschinen und Autoteilen ausbauen und die Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel fusionieren.

„Die Erholung der Ergebnisse bei den Werkstoffgeschäften freut uns“, sagte der Manager. Die großen Schwankungen von einem Quartal zum anderen zeigten jedoch einmal mehr, dass seine Richtung stimme. Die Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäfte sollten ausgebaut werden. „So werden wir in Zukunft stabilere Ergebnisse erwirtschaften und profitabel wachsen.“ Die Aufzugssparte konnte ihr Ergebnis erneut verbessern, während der Anlagenbau weiter mit Einbußen kämpft.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...