Im Rennen um den milliardenschweren Börsengang des saudischen Ölkonzerns Aramco liegt Insidern zufolge New York vorne. Prinz Mohammed bin Salman ziehe die US-Metropole vermutlich London vor, obwohl Anwälte zuletzt vor einer Notierung in den USA gewarnt hatten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.
Die Anwälte hatten darauf verwiesen, dass bei einem Börsengang in den USA Unternehmen mehr Informationen preisgeben müssten. Zudem sei das Risiko von Rechtsstreitigkeiten größer. Die Börsen in London und New York lehnten eine Stellungnahme ab. Aramco erklärte, das Unternehmen wolle an die Börse in Saudi-Arabien gehen, darüber hinaus sei keine Entscheidung gefallen.
Der Börsengang des Konzerns könnte der größte aller Zeiten werden. Saudi-Arabien will bis zu fünf Prozent der Aramco-Anteile an die Börse bringen und damit schätzungsweise 100 Milliarden Dollar erlösen. Die Papiere sollen an der Börse in Riad sowie an einem internationalen Finanzplatz notiert werden. Neben New York und London ist den Insidern zufolge auch Hongkong im Rennen.
Über den genauen Umfang des Gesamtwertes von Aramco herrschen unterschiedliche Ansichten. Einige Beobachter haben darauf hingewiesen, dass die saudische Regierung den Wert des Unternehmens deutlich zu hoch taxiere. Die Einnahmen aus dem geplanten Börsengang sind für Riad von großer Bedeutung, weil der Verfall des Ölpreises sowie die militärischen Feldzüge im Jemen und in Syrien den Staatshaushalt des Landes in eine bedrohliche Schieflage gebracht haben.