Deutschland

Studie: Frauen in Dax-Vorständen verdienen mehr als Männer

Einer Studie des Beratungsunternehmens EY zufolge haben die Frauen in Vorständen der Dax-Konzerne erstmals mehr verdient als die Männer.
30.09.2017 19:02
Lesezeit: 1 min

Frauen sind in den Vorständen deutscher Großkonzerne begehrt – und damit teuer. Im vergangenen Jahr verdienten weibliche Vorstandsmitglieder in den 30 Unternehmen im Leitindex Dax im Schnitt erstmals mehr als ihre männlichen Kollegen, wie die Unternehmensberatung EY errechnet hat. Für die 18 Frauen kommt EY in der am Freitag veröffentlichten Studie auf eine Gesamtvergütung von 3,00 Millionen Euro, während sich die 125 Männer mit fünf Prozent weniger (2,86 Millionen Euro) begnügen müssen. 2015 lagen sie noch knapp hinter den Männern. Die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden sind dabei ausgeklammert – bisher wird kein Dax-Konzern von einer Frau geführt.

„In den Vorständen der Dax-Unternehmen ist zumindest bei der Vergütung die Gleichberechtigung erreicht“, stellt EY-Partner und Vergütungsexperte Jens Massmann fest. Den Grund für diese Entwicklung sieht er in den verstärkten Bemühungen der Konzerne, Frauen für ihr oberstes Führungsgremium zu finden. Da geeignete Kandidatinnen aber knapp seien, steige ihr Marktwert – und damit die Vergütung. Nur jeder achte Dax-Vorstand ist eine Frau. 2013 war es aber erst jeder zehnte.

In den kleineren Börsenindizes MDax, SDax und TecDax sind Frauen noch rarer. Allerdings stünden die Unternehmen dort auch nicht so stark unter öffentlichem Druck, weibliche Vorstände zu bestellen, sagt der EY-Experte. Bei diesen Firmen verdienten sie deshalb weniger als ihre männlichen Kollegen, im SDax und TecDax liegen sie im Schnitt sogar um mehr als ein Fünftel im Hintertreffen. „In den anderen Indizes herrscht bei der Gleichstellung noch Nachholbedarf“, erklärt Massmann. „Insgesamt lässt sich die Entwicklung zu einer gleichberechtigten Vorstandsvergütung jedoch nicht aufhalten.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...