Politik

Proteste gegen Unabhängigkeit Kataloniens in Barcelona

Die spanischen Konservativen von Premier Rajoy haben de Gegner der Unabhängigkeit Kataloniens mobilisiert.
09.10.2017 01:37
Lesezeit: 1 min

Hunderttausende Menschen haben am Sonntag in der katalanischen Hauptstadt Barcelona gegen eine Unabhängigkeitserklärung demonstriert. Die Menschen trafen sich im Zentrum der Stadt mit spanischen und katalanischen Flaggen. Banner trugen die Aufschriften: "Katalonien ist Spanien" und "Gemeinsam sind wir stärker". Organisiert wurde die Kundgebung von einer Gruppe, die sich "Katalanische Zivilgesellschaft" nennt und nach eigenen Angaben "die schweigende Mehrheit" der Katalanen mobilisieren will. Die Gruppe wird ist allerdings ein Sprachrohr des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und wird von der Konservativen Partei finanziert, Zahlreiche Demonstranten sollen laut katalanischen Medienberichten aus Spanien nach Katalonien gekommen sein.

Bei dem vom Verfassungsgericht für illegal erklärten Referendum vor einer Woche waren nach Angaben der Behörden mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Unabhängigkeit. Demnach nahmen 43 Prozent der Wahlberechtigten teil. Viele der Unabhängigkeitsgegner blieben den Wahlurnen fern.

Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy ist strikt gegen eine Unabhängigkeit Kataloniens und zeigt sich in dem Streit kompromisslos. Er drohte am Sonntag mit dem Entzug des Autonomiestatus Kataloniens. Der Chef der Regionalregierung, Carles Puigdemont, kündigte für Dienstag eine Rede vor dem Parlament in Barcelona an. Nach Angaben eines Abgeordneten soll dann die Unabhängigkeitserklärung angenommen werden.

Laut Auszügen eines Interviews auf der Webseite des Senders TV3 sagte Puigdemont, dass Katalonien das Gesetz zur Unabhängigkeitserklärung anwenden werde, sollte sich eine Mehrheit bei der Volksabstimmung dafür entschieden haben. Das Gesetz sieht vor, dass Kataloniens Regionalparlament innerhalb von 48 Stunden die Unabhängigkeit erklären wird, sobald es laut Wahlbehörde eine Zustimmung der Bevölkerung zu diesem Schritt gibt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...