Der Chef des russischen Ölunternehmens Lukoil, Wagit Alekperow, rechnet damit, dass Wirtschaftssanktionen noch mindestens 10 Jahre die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland dominieren werden. Russische Unternehmen sollten sich auf lang anhaltende Restriktionen einstellen, sagte Alekperow in einem Interview mit der Financial Times.
„Unsere gegenwärtige Strategie für die kommenden 10 Jahre sieht vor, dass die Sanktionen Bestand haben werden. Ich glaube nicht, dass diese Maßnahmen in den vor uns liegenden Jahren zurückgefahren werden – und wenn doch, dann wird das ein langwieriger und sehr komplizierter Prozess“, sagte Alekperow.
Lukoil ist der größte in Privatbesitz befindliche Ölproduzent Russlands. Die im Zuge der Ukraine-Krise im Jahr 2014 von den USA angestoßenen und von den Europäern übernommenen Sanktionen gegen Russland gelten auch für das Unternehmen. „Vor drei Jahren war ich in Washington und habe mich mit dem für die Sanktionen zuständigen Herrn getroffen. Das war, als das in der Ukraine losging. Und dieser Herr sagte: ‚Wenn Russland dies und jenes tut, dann machen wir dieses und jenes.‘ Daraufhin sagte ich: ‚Mein Land wird sie nie arbeitslos machen.“
Bemerkenswert ist die Planung Lukoils hinsichtlich der Ölpreise. Alekperow wünscht sich, dass die Preise in einem stabilen Korridor zwischen 55 und 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) schwanken, nicht jedoch auf über 100 Dollar steigen. „Das wichtigste für uns ist, dass es keine Zeit mehr geben darf, in der ein Barrel 100 Dollar kostet. Das wäre ein großes Problem für die Industrie. Wir wollen einen Preis zwischen 55 und 60 Dollar mindestens für die kommenden 10 Jahre…und dadurch sowohl Produzenten als auch Konsumenten glücklich machen.“