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China will globaler Vorreiter bei vernetzten Autos werden

Die großen chinesischen Technologiekonzerne investieren in die Vernetzung des Autos mit dem Internet.
30.10.2017 17:14
Lesezeit: 1 min

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Große chinesische Technologiefirmen wie Alibaba, Tencent oder Baidu wollen künftig den Weltmarkt für die Vernetzung von Automobilen mit dem Internet sowie die Unterhaltungselektronik beim Autofahren anführen. Um ihr Ziel zu erreichen, haben sie ihre Investitionen in diesem Bereich deutlich ausgebaut.

Der Internetkonzern Alibaba ist mit dem Joint-Venture „Banma“ einer der Vorreiter auf dem Gebiet, berichtet die Financial Times. Banma ist ein Gemeinschaftsunternehmen Alibabas mit dem chinesischen Autobauer SAIC, das sich anschickt, die bereits für das Smartphone verfügbaren Unterhaltungsmöglichkeiten wie Applikationen aller Art, GPS-Dienste oder Touchscreens in Autos verfügbar zu machen.

Im Juli 2016 kam mit dem RX5 das erste Auto des Gemeinschaftsunternehmens auf den Markt. Der chinesischen Vereinigung der Automobilhersteller zufolge war der RX5 im Juli 2017 bereits das am sechsthäufigsten Verkaufte Auto seiner Kategorie in China. 75 Prozent der angeblich 300.000 Käufer gaben an, das Fahrzeug bewusst wegen seiner Internet-Anwendungen gekauft zu haben.

Banma kündigte inzwischen an, die dem RX5 zugrundeliegende Software Entwicklern und anderen Autobauern zugänglich zu machen. Zudem wurde eine Partnerschaft mit dem chinesisch-französischen Kooperationsunternehmen Dongfeng Peugeot-Citroen geschlossen. Citroen wird wahrscheinlich im kommenden Jahr ein eigenes, internetfähiges Fahrzeug auf Basis der Banma-Software auf den Markt bringen.

Der Vorstandvorsitzende von Banma, Alex Shi, rechnet damit, dass sich die Unterhaltungselektronik in Autos in den kommenden Jahren weltweit zu einem umkämpften Markt entwickeln wird. Dahinter stehen grundlegendere Trends wie die Digitalisierung und die Entwicklung des selbstfahrenden Autos.

Auch der Technologiekonzern Tencent ist in diesem Bereich aktiv. Vergangenen Monat kündigte er die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Guangzhou Automobile Group Company an. Das zusammen entwickelte Fahrzeug soll eine „intelligentes und vernetztes Auto mit einer starken Markenpersönlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit sein“, zitiert die FT einen Branchenkenner der Großbank HSBC. „Viele Internetfirmen glauben, dass die nächste große Computer-Plattform die automobile sein wird und wenn sie das Betriebssystem in den Autos besitzen, dann können sie auch die gesamte Plattform kontrollieren.“

Der Suchmaschinenbetreiber Baidu hingegen arbeitet an Alternativen zu Technologien von Apple und Google, mit denen Smartphones auf den Autobildschirmen genutzt werden können. Im Jahr 2015 brachte Baidu mit „CarLife“ eine Alternative zu Apples „Carplay“ heraus und das Unternehmen verfügt mit dem Programm „DuerOS“ überdies über eine Plattform zur Nutzung der künstlichen Intelligenz in Autos. Baidu hat außerdem eine integrierte Plattform für selbstfahrende Autos entwickelt, die über die Komponenten Hardware, Software und Cloud-Dienstleistungen verfügt.

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