Finanzen

BaFin: ICOs können zum Totalverlust führen

Die Finanzaufsicht BaFin warnt Anleger, ihr Geld in sogenannten ICOs zu investieren. Die Risiken seien nicht abzuschätzen.
10.11.2017 01:12
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Finanzaufsicht BaFin warnt offiziell vor dem Erwerb von Kryptowährungen im Rahmen sogenannter Initial Coin Offerings (ICO). Solche Platzierungen würden für den Investor erhebliche Risiken mit sich bringen, mahnte die Behörde am Donnerstag. "ICOs sind höchst spekulative Investments. Anleger sollten sich darauf einstellen, dass auch ein Totalverlust ihrer Investition möglich ist." Nicht selten seien Betrüger am Werk.

Bekanntestes Beispiel für eine Kryptowährung ist Bitcoin, deren Kurs an der Cyberbörse Bitstamp zuletzt bis auf fast 8000 Dollar gestiegen ist. Ende 2016 kostete ein Bitcoin noch weniger als 1000 Dollar. Fast täglich entstehen neue Internetwährungen. Laut der Branchenwebiste Coinmarketcap.com gibt es mittlerweile rund 1270 Währungen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar.

Anleger müssten sich der Risiken bewusst sein, und genau hinschauen, betonte die Bafin. "Die systembedingte Anfälligkeit von ICOs für Betrug, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhöht das Risiko, dass Anleger das eingesetzte Kapital verlieren, auch aufgrund notwendiger Maßnahmen der Behörden gegen Betreiber oder sonstige Personen und Unternehmen, die in solche illegale Geschäfte einbezogen sind."

Die Methode zur Kapitalbeschaffung hat schon länger die Aufseher auf den Plan gerufen, China und Südkorea haben ICOs mittlerweile verboten. Obwohl der Name an ein Intial Public Offering (IPO), also einen regulären Börsengang erinnert, hat ein ICO damit nichts zu tun. Dennoch können ICOs für junge Unternehmen attraktiv sein, weil sie sich so ohne den Aufwand eines streng regulierten Börsengangs Kapital besorgen können.

Für Kryptowährungen, die bei einem ICO quasi aus dem Nichts geschaffen werden, steht keine Regierung oder Zentralbank ein. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer dafür komplexe Algorithmen berechnen. Da Beträge schnell und anonym transferiert werden können, ist das Geld auch für Spekulanten interessant, die illegale Geschäften betreiben oder Kontrollen umgehen wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...