Politik

USA schicken Langstreckenbomber zu Manöver nach Südkorea

Lesezeit: 1 min
06.12.2017 01:37
Die USA schicken Langstreckenbomber zu einem großen Manöver nach Südkorea. Russland und China warnen vor einer Eskalation.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Russland  
China  
USA  
Geopolitik  

Die USA werden Langstreckenbomber des Typs B-1B nach Südkorea entsenden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf militärische Kreise am Mittwoch. Die Bomber seien derzeit auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Guam stationiert und sollen im Laufe der Woche an dem bislang größten Luftwaffenmanöver zwischen US- und südkoreanischen Streitkräften teilnehmen.

Über die genaue Anzahl der Bomber machte Yonhap keine Angaben. Das Seouler Verteidigungsministerium hat die Nachricht bislang nicht bestätigt. Zuletzt schickten die USA Anfang November im Vorfeld des Staatsbesuchs von Präsident Donald Trump in Seoul zwei B-1B Bomber nach Südkorea.

Am Montag haben US- und südkoreanische Streitkräfte das alljährliche Manöver "Vigilant Ace" (Wachsames Ass) begonnen, an dem nach Militärangaben mehr als 230 Kampfflugzeuge einschließlich F-35-Tarnkappen-Jets der USA sowie etwa 12 000 Soldaten teilnehmen.

Pjöngjang wirft den USA regelmäßig vor, durch ihre Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten.

Russland hat den USA vorgeworfen, den Konflikt mit Nordkorea durch Manöver in der Region bewusst anzuheizen. "Erstmals seit dem Ende des Korea-Krieges nehmen 230 Flugzeuge an solch einem Manöver teil. Was erwarten Sie da von Nordkorea? Ist das eine Einladung zum Dialog?", kritisierte der stellvertretende Außenminister Igor Morgulow am Dienstag in Berlin. Daher habe Nordkorea mit einem weiteren Raketenstart reagiert, nachdem es sich 75 Tage ruhig verhalten habe.

Der Diplomat zeigte sich zudem überzeugt, dass der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un zu Gesprächen bereit ist. "Ich glaube immer noch: Was er macht, ist ein bizarrer Versuch, uns alle zum Dialog einzuladen." Kim wolle von den USA Sicherheitsgarantien und direkte Verhandlungen. Dies könnte das Misstrauen in der Region abbauen. "Wir sind bereit, diesen Prozess zu erleichtern", versicherte Morgulow. Zudem sei Russland bereit, seinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang geltend zu machen.

Eine Woche nach dem Test einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea hatten die USA und Südkorea am Montag ein Manöver mit Hunderten Flugzeugen und 12.000 US-Soldaten in der Region gestartet. China und Russland hatten den USA und Südkorea vorgeschlagen, große Manöver zu unterlassen. Im Gegenzug sollte Nordkorea seine Waffenprogramme einstellen. Mit dem Test vor einer Woche erprobte das isolierte Land nach eigenen Angaben erstmals eine Interkontinentalrakete, mit der das gesamte Gebiet der USA in die Reichweite der Atomwaffen gerät.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - vier Tote, zahlreiche Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unsicherheit für PCK: Verkauf der Shell-Anteile gescheitert
20.12.2024

Das Scheitern des Verkaufs der Shell-Anteile an der Schwedter Raffinerie erschüttert den Standort. Wieder bleibt die Zukunft unklar. Nun...