Deutschland

Siemens: Kraftwerks-Sparte erhält Groß-Auftrag aus Libyen

Die angeschlagene Kraftwerkssparte von Siemens erhält einen Großauftrag aus Libyen.
11.12.2017 11:53
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die vor einem massiven Stellenabbau stehende Kraftwerkssparte von Siemens hat einen rund 700 Millionen Euro schweren Großauftrag aus Libyen bekommen. Der Münchner Industriekonzern soll für den staatlichen Versorger GECOL zwei Gaskraftwerke mit einer Leistung von zusammen 1,3 Gigawatt (GW) bauen, um die wacklige Stromversorgung in dem nordafrikanischen Land zu verbessern, wie Siemens am Montag laut Reuters mitteilte.

An den Plänen zum Abbau von 6.900 Stellen in der Turbinen-Sparte ändere der Auftrag aber nichts, betonte Vorstandschef Joe Kaeser. Die infolge der Energiewende drastisch gesunkene Nachfrage nach Kraftwerken zur fossilen Stromerzeugung ist der Grund für den Stellenabbau.

Siemens ist seit den 1950er Jahren in Libyen vertreten. Rund 30 Prozent des Stroms dort werde mit Siemens-Technik erzeugt, sagte Sparten-Chef Willi Meixner. Damit würden zwei Millionen Menschen mit Energie versorgt. Das Land wird aber von häufigen, plötzlichen Stromausfällen geplagt. Die neuen Kraftwerke sollen helfen, das Problem zu lösen. Es ist der erste Großauftrag für den Konzern nach den Unruhen im Jahr 2011. In Misrata soll ein Kraftwerk mit zwei Siemens-Gasturbinen und einer Leistung von 650 Megawatt (MW) entstehen, in Tripolis ein Kraftwerk mit vier Gasturbinen und 690 MW Leistung. Teil des Auftrags ist eine langfristige Service-Vereinbarung mit Siemens.

Ein erstes Gespräch von Siemens mit der Bundesregierung über den geplanten Stellenabbau ist ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Siemens-Arbeitsdirektorin Janina Kugel sagte am Montag nach der Unterredung mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Ländervertretern: „Die Gesamtzahl, die wir angekündigt haben, sind (...) die Planungsstände“. Nun müssten diese Pläne mit den Arbeitnehmervertretern diskutiert werden. „Und danach werden wir erst wissen, wie viele Mitarbeiter betrifft das denn.“

Zypries kündigte ein weiteres Gespräch der Politik mit Siemens an. Ob sich am Ende etwas in Hinblick auf den Stellenabbau ändern lasse, „kann ich nicht sagen, das wird man sehen“, erklärte sie. Über Steuererleichterungen für Siemens in Ostdeutschland, um dort bedrohte Werke zu retten, habe man nicht gesprochen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...