Politik

USA verhängen hohe Strafzölle gegen Bombardier

Das US-Handelsministerium legt hohe Einfuhrzölle gegen den kanadischen Bombardier-Konzern fest.
21.12.2017 17:38
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zwischen den USA und Kanada verschärft sich der Handelsstreit rund um den kanadischen Flugzeughersteller Bombardier. Das US-Handelsministerium bestätigte am Mittwoch seine Entscheidung zur Verhängung von Strafzöllen in Höhe von fast 300 Prozent für den Import von Maschinen der C-Serie von Bombardier in die USA. Die US-Regierung begründete diesen Schritt erneut mit in ihren Augen unfairen Subventionen seitens der kanadischen Regierung, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Durch die Unterstützung von Ottawa sei das Unternehmen in der Lage, günstiger zu produzieren, was wiederum ein Nachteil für den US-Konkurrenten Boeing sei, argumentiert das Handelsministerium in Washington. Boeing hatte die Beschwerde eingereicht und war damit bei US-Präsident Donald Trump und seiner Strategie einer protektionistischen Wirtschaftspolitik auf offene Ohren gestoßen.

„Die Entscheidung basiert auf einer vollständigen und unparteiischen Untersuchung der Fakten in einem offenen und transparenten Prozess“, erklärte US-Handelsminister Wilbur Ross. Die USA strebten einen „freien, fairen und gegenseitigen Handel“ an und setzten sich stets für die heimischen Arbeiter und Unternehmen ein, die unter unfairen Importen litten. Abschließend bestätigen muss die Entscheidung des Ministeriums noch die Internationale Handelskommission der USA.

Boeing wirft Bombardier vor, die Maschinen für 19,6 Millionen Dollar (16,5 Millionen Euro) zu verkaufen, während die tatsächlichen Produktionskosten bei 33,2 Millionen Dollar lägen. Delta Airlines hatte bei Bombardier etliche Flugzeuge bestellt. Die Mittelstreckenmaschinen sind eine direkte Konkurrenz für die B737 von Boeing.

Die Regierung in Kanada reagierte verärgert. Die Strafzölle bedeuteten einen „schwerwiegenden Schaden“ für die Arbeiter in beiden Ländern, erklärte Außenministerin Chrystia Freeland. Kanada sei „zutiefst besorgt“ angesichts der protektionistischen Ziele von Boeing, letztlich solle Bombardier vom US-Markt verdrängt werden. Die Regierung prüfe daher Einspruchsmöglichkeiten. Bombardier erklärte, die US-Regierung ignoriere gängige Handelspraktiken in der Branche.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...