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Deutsche Bank erwartet Fusions-Welle bei Europas Banken

Lesezeit: 1 min
12.01.2018 14:32
Die Deutsche Bank erwartet eine Welle an Fusionen in der europäischen Bankenbranche.

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Der stellvertretende Deutsche-Bank-Chef Marcus Schenck sieht die Bankenbranche in Europa vor einem tiefgreifenden Umbruch. „Europa braucht mehr Zusammenschlüsse von Banken“, sagte Schenck am Freitag beim Neujahrsempfang seines Hauses in Düsseldorf. „Die Konsolidierung in Europa wird kommen. Sie ist unausweichlich.“ Auch in Deutschland müsse es Zusammenschlüsse geben.

Die Europäische Union brauche neben Zusammenschlüssen aber auch einen einheitlichen Finanzmarkt, um im Wettbewerb etwa mit amerikanischen Banken bestehen zu können, sagte Schenck. Diese seien profitabler als die Geldhäuser in Europa. Neben der US-Zinspolitik liege das auch daran, dass es in Übersee anders als auf dem alten Kontinent einen einheitlichen Markt gebe. „Wir brauchen eben auch diesen einen großen Markt.“ Auf Dauer könnten zudem nur Banken „mit einer gewissen Größe nachhaltig bestehen“. Der Brexit werde auch den Wettbewerb an den Finanzplätzen zusätzlich verschärfen.

Schenck, der bei dem Geldhaus zusammen mit Garth Ritchie die Investmentbank leitet, sieht für seinen Bereich eine Zukunft: „Das Investmentbanking wird weiter an Bedeutung gewinnen.“ Dies gelte gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Sie lasse den direkten Zugang zum Kunden immer wichtiger werden. Das Geldhaus reagiere auch mit einer neuen Digitalbank auf die Herausforderungen. Insgesamt wolle die Deutsche Bank „ein Stück weit so etwas wie Apple unter den Banken werden.“

Schenck bekannte sich auch zum Deutschland-Geschäft des Instituts. Die Bank wolle in der Bundesrepublik führend sein, der Heimatmarkt sei für das Geldhaus „Grundvoraussetzung“. Schenck räumte ein, dass sich sein Institut in der Vergangenheit zu sehr mit sich selbst beschäftigt habe. Deshalb habe sie ihre „PS vielleicht nicht immer auf die Straße gebracht“. „Die Weichen sind jetzt gestellt“, sagte er. „Wir haben wieder die Kraft zu wachsen.“

Für das vergangene Jahr hatte das Geldhaus Anfang Januar erneut einen Verlust in Aussicht gestellt. Dieses Mal macht ihm die US-Steuerreform von Donald Trump einen Strich durch die Rechnung. Sie belastet Deutschlands größtes Geldhaus mit rund 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich werde deshalb 2017 ein geringer Verlust zu Buche stehen, hieß es vor einer Woche. Es ist das dritte Verlustjahr in Folge. US-Konkurrent JP Morgan schnitt deutlich besser ab: Die größte amerikanische Bank schrieb trotz der Belastung durch die Steuerreform 2017 einen Gewinn von 24,4 Milliarden Dollar.

 


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