Finanzen

Immobilien-Preise in Manhattan brechen ein

Lesezeit: 2 min
17.01.2018 17:11
Die Preise für Gewerbeimmobilien in Manhattan sind im vergangenen Jahr ebenso wie die Zahl der Transaktionen deutlich gesunken.
Immobilien-Preise in Manhattan brechen ein

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In den vergangenen Jahren schraubten sich die Preise für Büro-Immobilien im New Yorker Stadtteil Manhattan von Höchststand zu Höchststand. Aber diese Zeiten scheinen nun vorbei zu sein. Seit den rigorosen und breit angelegten Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen die Kapitalflucht und teilweise auch gegen überseeische Investments chinesischer Konzerne sinken die Preise für Büroimmobilien in den USA merklich.

Im Jahr 2017 gingen die Verkäufe von großen Büroimmobilien in Manhattan laut CommercialCafé – einem Immobilien-Dienst der MacKenzie Management Company – auf nur noch 32 Transaktionen im Gesamtwert von 11,4 Milliarden US-Dollar zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es insgesamt 24,4 Milliarden US-Dollar. CommercialCafé erklärt das Phänomen folgendermaßen: „Die letzten drei Monate des Jahres 2017 scheinen auch zu bestätigen, was Experten seit langem vorhersagen: Angesichts der erhöhten Kontrolle von Investments im Ausland durch Peking sind chinesische Käufer aus dem Rampenlicht des US-Büro-Immobilienmarkts verschwunden.“ Mit anderen Worten, ohne die chinesischen Konzerne, die die teuren Rekordimmobilien zu extravaganten Preisen kaufen, geht es auf dem Markt härter zu.

Die von CommercialCafé registrierten Transaktionen müssen mindestens ein Volumen von 5 Millionen US-Dollar aufweisen und größer als 50.000 square feet (etwa 4.645 Quadratmeter) sein. Im Fall von gemischt genutzten Immobilien, werden nur diese berücksichtigt, bei denen wenigstens 50 Prozent als Büro genutzt werden.

CommercialCafé zufolge wurden die geringen Verkaufserlöse des vergangenen Jahres durch das „schwindende Angebot und einen intensiven Wettbewerb für hochklassige Immobilien“ verursacht. Der Durchschnittspreis für ein square foot (etwa 0,0929 Quadratmeter) in Manhattan war im vierten Quartal auf 729 US-Dollar gefallen – ein Minus von 16 Prozent gegenüber 2016. Und gegenüber dem Höchststand aus dem ersten Quartal 2016 sogar ein Minus von 40 Prozent – nicht gerade ein Beleg für eine aufgeheizte Nachfrage.

Für das gesamte Jahr 2017 wurde ein Durchschnittspreis pro square foot von 784 US-Dollar ermittelt, was erheblich unter den durchschnittlichen Erlösen von 2016 und 2015 liegt.

Der Abgang der Chinesen kam sehr plötzlich. Im zweiten Quartal des Jahres 2017 zeichneten sie für die Hälfte der kommerziellen Immobiliengeschäfte in der Höhe von mehr als 10 Millionen US-Dollar verantwortlich. Das größte Immobiliengeschäft im 2. Quartal und das sechst-höchste der Geschichte Manhattans war der Kauf der 245 Park Avenue im Mai durch die chinesische Gesellschaft HNA Group in der Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar. Der Preis pro Quadrat-Fuß lag bei 1.282 US-Dollar.

Der Kauf der 245 Park Avenue durch HNA war der finale große Schlag, bevor die chinesische Regierung einen Stopp als Maßnahme gegen die Kapitalflucht verhängte. Im vierten Quartal 2017 gab es lediglich zwei Immobiliengeschäfte von asiatischen Käufern und bei keinem davon waren Chinesen involviert. Neben der japanischen Unizo Holding, die eine Immobilie an der 685 3rd Avenue für 468 Millionen US-Dollar erworben hat, kaufte Investcorp mit Firmensitz in Bahrain ein Gebäude in der 229 W. 36th Street.

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