Die US-Börsenaufsicht SEC hat erneut Zweifel an Kryptowährungen wie Bitcoin angemeldet und Hoffnungen der Fondsbranche auf entsprechende Anlageprodukte gedämpft. Zudem warnte Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller am Freitag vor einem Crash. Bitcoin werde wahrscheinlich «total kollabieren», sagte er im US-Sender CNBC. Der Yale-Professor sprach mit Blick auf den aktuellen Hype um digitale Währungen von «Spekulationsblasen überall».
Zuvor hatte sich die zuständige SEC-Direktorin Dalia Blass in einem Brief an Fonds-Verbände geäußert. «Wir glauben, dass es eine Reihe von Problemen hinsichtlich des Anlegerschutzes gibt», schrieb sie. Solange diese Bedenken bestünden, würden Fonds, die in digitale Währungen investieren, nicht zugelassen. Konkret fordert die SEC Antworten auf mindestens 31 Fragen zu geplanten Investmentprodukten.
Insbesondere bei börsennotierten Indexfonds, sogenannten ETF, die den Bitcoin-Kursverlauf nachbilden, gibt es schon länger Interessenten. Die SEC hatte schon 2017 zwei Zulassungsanträge abgelehnt. Einen davon hatten die Winklevoss-Zwillinge eingereicht, die durch einen Rechtsstreit mit Mark Zuckerberg bekannt wurden, der ihnen angeblich die Geschäftsidee für das Online-Netzwerk Facebook geklaut hat.
Die SEC hat sich wiederholt skeptisch zu Kryptogeld geäußert, um die Regulierung kümmert sich in den USA bislang aber in erster Linie die Derivateaufsicht CFTC. Beide Behörden kündigten am Freitag in einem gemeinsamen Statement an, entschlossen gegen Betrug mit digitalen Währungen vorzugehen. Ökonomen und Aufseher sehen auch die extremen Kursschwankungen und Ausfallrisiken auf dem bislang weitgehend unregulierten Markt als Gefahr für unbedarfte Kleinanleger.