Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag deutliche Renditeanstiege verzeichnet. Die Rendite der international beachteten zehnjährigen Papiere stieg auf über 0,73 Prozent und damit so hoch wie zuletzt im September 2015. Ihr US-Pendant rentierte bei 2,752 Prozent - knapp unter ihrem Vier-Jahres-Hoch vom Mittwoch.
Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,21 Prozent auf 158,35 Punkte, was weiter steigende Renditen andeutet.
Der deutsche Leitindex Dax sackte ab etwa 13 Uhr plötzlich stark ab. Nachdem er den Vormittag über im Plus notierte, brach der Kurs um mehr als 1,5 Prozent oder rund 205 Punkte auf unter 13.000 Punkten ein. Wie der Finanzblog Zerohedge berichtet, durchbrach er damit den gleitenden 50-Tages-Durchschnitt nach unten, welcher eine wichtige Unterstützungszone repräsentiert. Am späteren Nachmittag lag der Leitindex mit etwa 1,3 Prozent im Minus.
Seit Jahresbeginn liegt der Dax nun mit 1,6 Prozent im Plus, nachdem er noch vor einer Woche mit 5,3 Prozent im positiven Bereich lag.
Die Aussicht auf steigende Zinsen hat die Anleger an der Wall Street am Donnerstag zum Rückzug bewogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,5 Prozent schwächer bei 26.022 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,3 Prozent auf 2815 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,4 Prozent auf 7379 Punkte.
Deutlich positiv überrascht haben Daten aus Italien. Der Einkaufsmanagerindex hat sich unerwartet und deutlich verbessert. Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen sind gegen den Trend in der Eurozone merklich zurückgegangen. Die Rendite für zehnjährige italienische Anleihen fiel um 1,7 Basispunkte auf 2,001 Prozent.