Angesichts der Führungsquerelen in der SPD sinkt die Partei einer Umfrage zufolge in der Wählergunst auf ein Rekordtief und liegt nur noch knapp vor der AfD. Wie die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung von Infratest dimap für die ARD ergab, verlieren die Sozialdemokraten im Vergleich zum Monatsanfang zwei Punkte und kommen auf 16 Prozent. Die AfD kann demnach einen Punkt auf 15 Prozent zulegen. Die Union verharrt bei 33 Prozent.
Eine klare Meinung haben die Bundesbürger den Demoskopen zufolge zur Entscheidung von Martin Schulz: 78 Prozent der Befragten finden es richtig, dass er vom SPD-Parteivorsitz zurücktrat und auch nicht Außenminister wird. Dass seine designierte Nachfolgerin Angela Nahles die SPD einen kann und vorwärts bringt, finden der Umfrage zufolge 33 Prozent. 47 Prozent sind der Ansicht, dass sie nicht dazu in der Lage wäre. SPD-Anhänger sind optimistischer: 48 Prozent meinen, Nahles wäre dazu in der Lage.
Die SPD-Führung wirbt an der Basis für die Zustimmung zu einer Neuauflage der großen Koalition. Das Ergebnis des Mitgliederentscheids soll am 4. März vorliegen. In der Partei gibt es angesichts des Bundestagswahlergebnisses große Vorbehalte. Dabei kamen die Sozialdemokraten mit 20,5 Prozent auf den niedrigsten Stimmenanteil der Nachkriegszeit.
Von der Krise können laut Umfrage angeblich die Grünen profitieren. Sie legen der Umfrage zufolge um zwei Punkte auf 13 Prozent zu. Die Linkspartei verharrt bei elf Prozent, während die FDP einen Punkt nachgibt und bei neun Prozent landet.