Wirtschaft

Blockchain soll Handel mit Blutdiamanten stoppen

Der Diamanten-Riese De Beers will die Blockchain-Technologie nutzen, um den Handel mit “Blutdiamanten” zu unterbinden.
17.02.2018 17:55
Lesezeit: 1 min

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Der südafrikanische Diamantenproduzent De Beers zielt darauf ab, die erste Industrie-Blockchain in diesem Jahr zu starten, um Edelsteine jedes Mal zu verfolgen, wenn sie den Besitzer wechseln, sobald sie aus den Minen gefördert werden. Das sagte De Beers-Chef Bruce Cleaver dem englischsprachigen Dienst von Reuters.

De Beers, der größte Diamantenproduzent der Welt, bemüht sich nach eigenen Angaben darum, die Echtheit von Diamanten zu überprüfen und sicherzustellen, dass es sich dabei nicht um „Blutdiamanten” aus Kriegsgebieten handelt. Das Unternehmen arbeitet auch mit dem Rest der Industrie und den Regierungen zusammen, um den 2003 eingeführten Kimberley-Prozess zu unterstützen. Das Zertifizierungs-System des Kimberley-Prozesses soll verhindern, dass „Blutdiamanten” in Umlauf kommen.

Cleaver ist der Ansicht, dass die Blockchain-Technologie den Kimberley-Prozess unterstützen kann, um eine Kontrolle im Bereich des weltweiten Diamantenhandels zu erzielen. Die Anwendung der Blockchain-Technologie sei „ein riesiges öffentliches Hauptbuch”, das unveränderlich sei.

Die Anwendung der Blockchain-Technologie in der Diamantenindustrie könnte sich als wichtig erweisen, da die Nachfrage nach Diamanten als Anlagewerte in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Zur Frage, ob Diamanten als Wertanlage taugen, sagte der Diamanten-Experte der Firma DIAMONDAX, Ulrich Freiesleben, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Die Assetklasse Diamanten hat in den letzten Jahren vor dem Hintergrund der politischen und finanzwirtschaftlichen Verwerfungen bei Anlegern einen sehr guten Zuspruch gefunden, die Ihr Vermögen in nachhaltige Sachwerte umschichten. Dabei steht bei den Anlegern weniger die Aussicht auf Wertzuwachs, sondern eher die Möglichkeit im Vordergrund, mit anlagefähigen Diamanten einen langfristigen Beitrag zur physischen Vermögenssicherung zu leisten. Über dem Zehnjahres-Zeitraum bis 2013 lagen lupenreine Einkaräter in den drei besten Farben (D-F) bei einem Wertzuwachs von knapp 70 Prozent (in diesen Zeitraum fallen auch die schwierigen Jahre 2008/2009).“

Schätzungen zufolge, wurden im Jahr 2016 rund 128 Millionen Karat Diamanten aus Minen produziert, berichtet Statista.com. Zu den wichtigsten Produzenten gehören Australien, die Demokratische Republik Kongo, Botswana, Südafrika und Russland. Die weltweiten Reserven werden auf 750 Millionen Karat geschätzt. Australien verfügt mit einem Volumen von 210 Millionen Karat über die größten Diamantenreserven der Welt.

 

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