Finanzen

Bericht: Bundesregierung will Einstieg Chinas in deutsches Stromnetz blockieren

Die Bundesregierung will einem Zeitungsbericht zufolge den Einstieg der chinesischen SGCC-Gruppe beim Stromnetzbetreiber 50Hertz verhindern.
23.02.2018 11:42
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung will einem Zeitungsbericht zufolge den Einstieg eines Investors aus China beim deutschen Netzbetreiber 50Hertz verhindern, berichtet Reuters.

Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig habe deswegen bereits mit dem belgischen Anteilseigner Elia Kontakt aufgenommen, berichtete das Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. Ziel sei es, den zum Verkauf stehenden 20-Prozent-Anteil des Mit-Eigentümers IFM Investors zu übernehmen und damit zu verhindern, dass ihn der chinesische Netzbetreiber State Grid Corporation of China (SGCC) kaufe.

Elia habe ein Vorkaufsrecht, von dem das Unternehmen bis Ende März Gebrauch machen könne. Elia will binnen zwei Monaten entscheiden, ob er seinen Anteil an 50Hertz ausbaut. Laut dem Bericht waren inzwischen mehrfach SGCC-Vertreter bei 50Hertz, um sich über Details des Geschäfts in Deutschland zu informieren.

50Hertz sorgt nach eigenen Angaben für den Betrieb, die Instandhaltung, die Planung und den Ausbau eines 10.000 Kilometer langen Strom-Übertragungsnetzes im Norden und Osten Deutschlands. Das Unternehmen sichere damit die Netzintegration von rund 40 Prozent der gesamten in Deutschland installierten Windkraftleistung und ist damit ein Faktor zur Gewährleistung einer sicheren Stromversorgung. Anteilseigner sind derzeit das belgische Netzunternehmen Elia mit 60 Prozent und der australische Infrastrukturfonds IFM Investors mit 40 Prozent.

Die Bundesregierung will eigenen Angaben zufolge keinen Einfluss auf die Verhandlungen nehmen. „Es gibt Interesse ausländischer Investoren an 50Hertz“, bestätigte am Freitag eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Zu Informationen aus dem Eigentümerkreis, wonach sich darunter der Großkonzern State Grid Corporation of China (SGCC) befindet, wollte sie sich nicht äußern. Bestätigt wurde von deutscher Seite allerdings, dass deutsche Regierungsvertreter auf Ersuchen von Beteiligten Gespräche zu dem Thema geführt haben. Die Sprecherin betonte aber: „Die Bundesregierung hat und nimmt auf diese Vorgänge keinen Einfluss.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...