Politik

Großbritannien geht bei Banken auf Konfrontation mit der EU

Großbritannien will seine Banken nach dem Brexit nicht den EU-Regulierungen unterwerfen.
05.03.2018 00:30
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die britische Premierministerin Theresa May will verhindern, dass sich das Finanzsystem ihres Landes nach dessen Austritt aus der EU noch nach Brüsseler Regeln richten muss. Großbritannien dürfe nach dem Brexit nicht in die Rolle des passiven Umsetzers von EU-Regeln kommen, sagte sie in einem am Sonntag veröffentlichten BBC-Interview, das schon am Freitag aufgezeichnet worden war. Dazu sei die Finanzindustrie des Landes zu wichtig. Es könne daher nicht angehen, dass die EU über die sogenannte Pass-Regeln für Banken Kontrolle über wichtige Teile des britischen Finanzsystems behalte. Der EU-Pass erlaubt es Banken und Finanzdienstleistern mit Zulassung in einem Land der Union, auch in den anderen Mitgliedsländern Geschäfte zu machen und Dienstleistungen zu verkaufen.

"Wenn wir das 'Passporting' akzeptieren würden, wären wir bloß ein Empfänger von Regeln", sagte sie. Die britische Finanzwirtschaft würde dann Vorgaben unterliegen, die andernorts formuliert würden. Ihr Land könne sich aber nicht Regeln fügen, auf die es selbst keinen Einfluss habe.

Am Freitag hatte May sich in einer Grundsatzrede für ein maßgeschneidertes Abkommen mit den verbleibenden 27 EU-Staaten aus, das auch die für das Königreich wichtige Finanzbranche beinhaltet. Sie gibt sich zuversichtlich, dass dies möglich ist, auch wenn sie mit dem Vorwurf aus Brüssel konfrontiert ist, ihr gehe es um "Rosinen-Pickerei". EU-Chefunterhändler Michel Barnier kündigte aber an, dass Mays Äußerungen in die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen einfließen würden.

Die Generaldirektorin des britischen Unternehmerverbands CBI, Carolyn Fairbairn, mahnte die Regierung zu raschem Handeln, um dem Wegzug von Finanzdienstleistern zu verhindern. "Jetzt haben wir eine Verhandlungsposition, mit der wir anfangen können. Das muss jetzt sehr schnell gehen, weil schon jetzt Finanzdienstleister umziehen", sagte sie der BBC.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Investments 2025: „Gold ist der beste Maßstab für den Wert von Bitcoin, den wir haben“
05.02.2025

Bitcoin-ETFs, politische Entscheidungen und die Goldkorrelation bestimmen die Spielregeln für Bitcoin 2025. Was das für Anleger bedeutet,...