Die Fälle von Cyber-Attacken auf deutsche Unternehmen häufen sich. Das zeigt die kürzlich veröffentliche Studie „Wirtschaftskriminalität 2018“ der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). Gleichzeitig nimmt der Umfang der klassischen Wirtschaftskriminalität ab.
Mit 46 Prozent wurden 2017 fast die Hälfte aller Betriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern zur Zielscheibe von Computer-Kriminellen. 2015 waren es 36 Prozent gewesen. Der durchschnittliche Schaden pro Delikt betrug 183.000 Euro, wobei sechs Prozent der Unternehmen von Schadensfällen in Höhe von über 500.000 Euro berichteten. Der höchste gemeldete Einzelschaden betrug über zehn Millionen Euro.
Besonders stark im Steigen begriffen ist der sogenannte „CEO-Fraud“ (Geschäftsführer-Betrug). Dabei werden Angestellte der Finanzabteilung des betroffenen Unternehmens in professionell gefälschten Emails dazu angehalten, einem hochrangigen Mitarbeiter – in der Regel einem Mitglied der Geschäftsführung – ohne Verzögerung einen hohen Geldbetrag auf ein ausländisches Konto zu überweisen. 40 Prozent der Firmen wurden zum Ziel dieser Art von Betrug, bei fünf Prozent führte er zum Ziel. Der durchschnittliche Schaden betrug 4,4 Millionen Euro.
Klassische Formen der Wirtschaftskriminalität wie Unterschlagung, Untreue und Korruption sind dagegen leicht rückläufig. 2015 waren noch 51 Prozent der Unternehmen betroffen, 2017 waren es 45 Prozent. Die schwersten Schäden in diesem Bereich waren allerdings höher als die bei der Cyber-Kriminalität. Sie betrugen im Durchschnitt mehr als sieben Millionen Euro.
Insgesamt – also Computer- und klassische Delikte zusammengenommen – werden rund die Hälfte aller Taten von Mitarbeitern begangen. In jedem vierten Fall ist ein leitender Angestellter beteiligt.
Für die Untersuchung befragte PwC Entscheidungsträger von 500 deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.