Politik

Google steigt ins Geschäft mit dem Drohnen-Krieg ein

Lesezeit: 1 min
09.03.2018 17:18
Google unterstützt das amerikanische Militär in dessen Drohnen-Krieg gegen den IS.
Google steigt ins Geschäft mit dem Drohnen-Krieg ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Google hilft dem US-Verteidigungsministerium bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz, deren Aufgabe es ist, die von Aufklärungsdrohnen gesammelten Daten zu interpretieren. Das haben das Internetportal Intercept sowie der Technologie-Blog Gismodo unabhängig voneinander berichtet. Der Vertrag zwischen dem Pentagon und Google läuft aus Verschleierungsgründen demnach über einen technischen Personaldienstleister im Bundesstaat Virginia (südlich von Washington).

Für seine Aufklärungsarbeit im Kampf gegen den IS setzt das Pentagon rund 1.100 Drohnen ein. Die von ihnen gesammelten Informationen sind allerdings so umfangreich, dass ihre Auswertung durch Menschen zu lange in Anspruch nähme. Die von Google entwickelte Software erledigt die Arbeit in einem Bruchteil der Zeit, die menschliche Analysten benötigen würden. Die Software erkennt unter anderem Gebäude, Fahrzeuge und Menschen. Die mit ihrer Hilfe gesammelten Erkenntnisse werden von der US-Luftwaffe genutzt, um zahlreiche Bombenangriffe gegen den IS zu fliegen.

Die Zusammenarbeit ist Teil eines vom Pentagon im April 2017 gestarteten Projekts mit dem Code-Namen „Project Maven“. Sein Ziel ist es, die Nutzung von ziviler Spitzentechnologie voranzutreiben, um die Schlagkraft des amerikanischen Militärs zu erhöhen, erklärte der damalige stellvertretende Verteidigungsminister Robert Work. Bereits acht Monate, nachdem das Projekt ins Leben gerufen worden war, wurden die ersten mit Hilfe der Google-Software identifizierten Ziele bombardiert. Das weist daraufhin, dass die Zusammenarbeit von Pentagon und Google rasch in die Wege geleitet wurde und darüber hinaus sehr eng ist. Gregory C. Allen von der Washingtoner Denkfabrik „Zentrum für eine neue amerikanische Sicherheit“ bezeichnet das als ungewöhnlich.

Laut Google-Mitarbeitern, die anonym bleiben wollen, verschickte das Unternehmen letzte Woche in einer hausinternen Mail Informationen über das Projekt. Daraufhin habe es – teilweise sehr kontroverse – Diskussionen innerhalb der Belegschaft gegeben. Eine ganze Reihe von Angestellten sei darüber empört gewesen, dass ihr Arbeitgeber mit dem Militär zusammenarbeitet.

Ein langjähriger hochrangiger Mitarbeiter des Internet-Unternehmens ist dem amerikanischen Militär bereits seit 2016 eng verbunden: Der ehemalige Google-Vorstandsvorsitzende Eric Schmidt ist Vorsitzender des Defense Innovation Boards (Verteidigungs-Innovations-Beirat), dessen Aufgabe es ist, die Innovationskraft von Silicon Valley auf die US-Streitkräfte zu übertragen.

Wie das Wall Street Journal berichtet, hat das US-Verteidigungsministerium im Jahr 2017 mehr als 7,4 Milliarden Dollar auf Projekte im Bereich der künstlichen Intelligenz verwendet.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Öl- und Gasförderer am Tiefpunkt – jetzt soll Geothermie die Branche retten
20.04.2024

Die Öl- und Gasförderung in Deutschland sinkt immer weiter – ohne Fracking wird sich daran wohl auch nichts ändern. Die Bohr-Industrie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Interview: Absicherung von Unternehmen – worauf kommt es an?
20.04.2024

Kleine und mittelständische Unternehmen sind sich ihrer Risiken oft nicht bewusst. Der Studienautor und Versicherungsexperte Daniel Dewiki...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....