Finanzen

Zahl der Banken in Deutschland sinkt deutlich

Lesezeit: 1 min
10.03.2018 17:43
Die Zahl der Banken in Deutschland nimmt weiter ab. Das Gleiche gilt für die Filialen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Deutschland gibt es immer weniger Geldinstitute. Vor 20 Jahren waren es noch rund 3.600 Privatbanken, Volksbanken und Sparkassen. Heute sind es mit circa 1.900 nur noch knapp die Hälfte. Laut einer Analyse der Düsseldorfer Unternehmensberatung Barkow Consulting war der Rückgang im Jahr 2017 mit 4,7 Prozent sogar erheblich höher ausgefallen als die durchschnittlichen 3,2 Prozent der vorangegangenen Jahre.

Sogar um mehr um als die Hälfte zurückgegangen ist die Zahl der Filialen. Sie betrug vor 20 Jahren 63.000, heute sind es deutschlandweit noch 30.500. 2017 war ein Abbau von 4,5 Prozent zu verzeichnen, also beträchtlich mehr als der durchschnittliche jährliche Trend von 3,3 Prozent.

Als Hauptgrund für den Rückgang nennen Beobachter das geänderte Kundenverhalten: Immer mehr Menschen wickeln ihre Geldgeschäfte online ab. Darüber bezeichnen Banker das hiesige Banken- und Filialnetz als unnötig dicht und den Rückgang der als natürliche Marktbereinigung. Ein weiterer Faktor ist die demografische Entwicklung. „Wir haben Gebiete in Deutschland, in denen in den nächsten fünf bis zehn Jahren 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung verschwinden könnten“, so Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Die international tätige Strategieberatungsgesellschaft Oliver Wyman prognostiziert, dass sich das Bankensterben in den nächsten Jahren noch beschleunigen wird, wie die FAZ berichtet. Der Studie zufolge wird die Zahl der deutschen Banken bis zum Jahr 2030 auf 150 bis 300 zurückgehen. Da die deutschen Kreditinstitute vergleichsweise klein sind, rechnen die Berater auch damit, dass eine ganze Reihe von ihnen von ausländischen Großbanken übernommen werden.

Kürzlich wurde bekannt, dass mit der HSH Nordbank die erste deutsche Landesbank von privaten Investoren übernommen wurde.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...