Politik

Südafrika kündigt zügige Enteignung weißer Farmer an

Lesezeit: 1 min
15.03.2018 17:11
Der neue Präsident Südafrikas, Cyril Ramaphosa, hat eine schnelle Enteignung weißer Farmer und die Verteilung des Landes an Schwarze angekündigt.

Mehr zum Thema:  
Afrika >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Afrika  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat Maßnahmen zur schnelleren Verteilung von Land von weißen Farmern an die Schwarzen angekündigt, berichtet AFP. Die Landreform müsse zügig vorangetrieben werden, sagte der seit Mitte Februar amtierende Staatschef am Mittwoch vor dem Parlament in Kapstadt. Er fügte hinzu: „Tun wir das nicht, wird das Problem, das uns als Nation über Hunderte von Jahren begleitet hat, in unseren Händen implodieren.“

Es gehe um eine „historische Aufgabe“, fügte Ramaphosa hinzu. Er zitierte einen Prüfbericht, wonach Weiße 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid immer noch etwa 72 Prozent der Farmen in Privateigentum besitzen, Schwarze hingegen nur vier Prozent.

Die Landreform dürfte eines der Hauptwahlkampfthemen vor der Parlamentswahl 2019 werden. Die Oppositionspartei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (Economic Freedom Fighters, EFF) - gebildet von ehemaligen Mitgliedern von Ramaphosas Afrikanischem Nationalkongress (ANC) - rief bereits zu Landbesetzungen auf.

Dem erteilte der Staatschef eine Absage. Landbesetzungen würden „Anarchie“ bedeuten, sagte Ramaphosa. Die Abgeordneten hatten Ende Februar einem EFF-Antrag zu Enteignungen von Farmern ohne Entschädigung zugestimmt. Das Parlament beauftragte den Verfassungsausschuss, Ende August über das Thema zu berichten.

Der vom ehemaligen Gewerkschafter zum steinreichen Geschäftsmann aufgestiegene Ramaphosa steht vor der Wahl im kommenden Jahr unter Druck. Landenteignungen könnten die Zustimmung zum ANC in der armen schwarzen Wählerschaft erhöhen.

In Südafrika kommt es seit Jahren zu gewaltsamen Übergriffen auf Farmer, bei denen sowohl weiße als auch schwarze Südafrikaner getötet wurden.

Im Nachbarland Simbabwe waren nach der unstrukturierten und oft gewaltsamen Enteignung von weißen Landwirten viele Farmen verfallen. Der starke Rückgang der Agrarproduktion stürzte das Land, das früher als Kornkammer des südlichen Afrikas galt, in eine schwere langjährige Wirtschaftskrise.


Mehr zum Thema:  
Afrika >

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz in der Medizin: Wie KI Praxen transformiert und Ärzte zu Unternehmern macht
16.11.2024

Immer mehr Ärzte erkennen, dass digitale Lösungen und KI nicht nur ihre Praxen effizienter gestalten, sondern auch die...

DWN
Politik
Politik Trump: Macht ohne Widerstand
16.11.2024

Donald Trump ist zurück – stärker als je zuvor. Nach seinem Wahlsieg sichern sich die Republikaner die Kontrolle über beide...

DWN
Politik
Politik Erdgas: Preis der Energiewende viel zu hoch - warnt Gazprom
15.11.2024

Während die Welt auf erneuerbare Energien setzt, geht Gazprom einen anderen Weg: Der russische Energieriese glaubt, dass Erdgas der...

DWN
Politik
Politik CDU und SPD für neuen Konsultationsmechanismus - BSW will in Sachsen konstruktiv sein
15.11.2024

In Sachsen wollen CDU und SPD als Minderheitsregierung einen «Koalitionsmechanismus» einführen, um eine Mehrheit für ihre Vorhaben zu...

DWN
Politik
Politik Scholz telefoniert erstmals seit zwei Jahren mit Putin und fordert Abzug aus Ukraine
15.11.2024

Seit Monaten signalisiert Kanzler Scholz, dass er grundsätzlich zu einem Telefonat mit Kremlchef Putin bereit sei. Man müsse nur den...

DWN
Politik
Politik Nach Ampel-Aus: Bundestag streicht Sitzungswoche
15.11.2024

Die kommende Sitzungswoche im Bundestag war für Haushaltsberatungen reserviert. Nach dem Ampel-Bruch gibt es keinen Haushalt und die Woche...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Party der Öl-Industrie? 1.700 Lobbyisten auf Klimagipfel
15.11.2024

Worum es Baku beim Klimagipfel geht - darüber scheint es sehr unterschiedliche Ansichten geben. Umweltaktivisten sehen sich mit 1700...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission senkt Konjunkturprognose für Deutschland
15.11.2024

Hohe Unsicherheit, Arbeitskräftemangel und sparsame Verbraucher - was alles die Stimmung drückt in Deutschland.: Auch Brüssel zeichnet...