Ein Diesel-Fahrverbot entlang des Rheins würde die Schadstoff-Belastung der betroffenen Städte nur geringfügig verringern. Grund ist die hohe Schadstoff-Emission der Binnenschifffahrt. Das ergab eine Studie der Fakultät für Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Die Wissenschaftler werteten kürzlich durchgeführte Luftmessungen aus und erstellten auf dieser Grundlage eine Prognose fürs Jahr 2030. Und zwar mit der Prämisse, dass es Jahre zuvor ein Diesel-Fahrverbot gegeben habe. Das Ergebnis: Die durch den Straßenverkehr hervorgerufene Stickoxid-Belastung würde zwar deutlich sinken, die gesamte Stickoxid-Belastung jedoch nur geringfügig.
In Düsseldorf beispielsweise führe der Rhein direkt an der Altstadt entlang, so Michael Schreckenberg, Dekan der Fakultät für Physik an der UDE, im Gespräch mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Da wäre die Entlastung kaum zu spüren.“
Man habe sich mit den hohen Stickoxyd-Emissionen der Binnenschiffe bisher zu wenig befasst und müsse sie genauer untersuchen, so Schreckenberg. Ein Diesel-Fahrverbot sei jedenfalls nicht die Lösung aktueller Umwelt-Probleme in den Rheinstädten.
Auf dem gesamten Rhein sind täglich rund 550 Schiffe unterwegs. Auf der Höhe von Düsseldorf und Köln sind es mit 400 besonders viele.