Finanzen

China baut Einfluss auf globalem Kobalt-Markt aus

Lesezeit: 1 min
18.03.2018 22:13
China verstärkt seinen Einfluss auf dem globalen Kobaltmarkt mit einem umfangreichen Liefervertrag.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Volksrepublik China verstärkt ihren Einfluss auf den weltweiten Markt für den seltenen Industrie-Rohstoff Kobalt. Wie die Financial Times berichtet, hat der an der Börse von Shenzhen gelistete GEM-Konzern einen dreijährigen Liefervertrag mit dem weltgrößten Rohstoffhändler Glencore abgeschlossen.

Der Umfang der vereinbarten Lieferungen beträgt demnach insgesamt 50.000 Tonnen Kobalt-Erz, welches aus Glencore-Minen in der Demokratischen Republik Kongo gewonnen wird. Der FT zufolge betrug die gesamte weltweite Jahresförderung von Kobalterzen im vergangenen Jahr etwa 100.000 Tonnen. Die für GEM reservierten 50.000 Tonnen entsprechen zudem etwa einem Drittel jener Kobaltmenge, die Glencore in den kommenden drei Jahren im Kongo fördern will.

GEM wird im laufenden Jahr etwa 13.800 Tonnen Kobalterz beziehen. Für das Jahr 2019 ist eine Liefermenge von 18.000 Tonnen und für das Jahr 2020 von 21.000 Tonnen vorgesehen.

Hintergrund für den großen Bedarf Chinas an dem seltenen Metall ist die Vorreiterrolle, welche das Land im Bereich der Elektromobilität innehat. Die Regierung in Peking hatte vor einigen Monaten eine verbindliche Quote für Elektroautos erlassen.

Rund 10 Kilogramm reinen Kobalts werden in jeder Batterie eines Elektroautos verbaut. GEM ist nach eigenen Angaben der größte Zulieferer des chinesischen Batterieherstellers CATL, welcher seinerseits als größter Batterieproduzent der Welt gilt. Bereits heute stellen chinesische Firmen etwa 80 Prozent des weltweit verfügbaren reinen Kobalts her.

Weil die Preise für den Rohstoff in den vergangenen Jahren stark stiegen, scheiterte Volkswagen kürzlich in den Verhandlungen um einen fünfjährigen Liefervertrag, weil den Minenbetreibern die von VW gebotenen Preise offenbar mit Blick auf die Zukunft zu niedrig erschienen. Der Autobauer – der umfangreiche Investitionen in die Elektromobilität angekündigt hat – sicherte sich jedoch vor einigen Tagen immerhin einen Liefervertrag mit Batterieherstellern.

Die Demokratische Republik Kongo steuert mehr als 60 Prozent der weltweiten Fördermenge von Kobalterzen bei. Dort wird der Rohstoff unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen aus dem Boden geschürft.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: Ab 2025 wird es Realität?
26.12.2024

Überstunden ab 2025 steuerfrei? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...