Politik

Lufthansa tritt Debatte über Abriss von Berliner Großflughafen los

Über den möglichen Abriss des Flughafens BER ist eine Debatte entbrannt.
18.03.2018 00:57
Lesezeit: 1 min

Die Lufthansa hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach Vorstand und Eurowings-Chef Thorsten Dirks einen Abriss des Berliner Großflughafens BER erwartet. "Thorsten Dirks hat die Aussage zum BER zugespitzt, um auf das Ausmaß der Probleme am Hauptstadtflughafen hinzuweisen", erklärte ein Eurowings-Sprecher in der Nacht zum Sonntag. "Selbstverständlich plädiert die Lufthansa Group nicht für einen Neubau des BER." Eurowings gehört zur Lufthansa-Gruppe.

Der neue Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) setzt trotz des schweren Imageschadens auf die Fertigstellung des Hauptstadtflughafens BER. "Leider ist das Label BER inzwischen so beschädigt, dass es international nur noch für Belustigung sorgt", sagte Scheuer der "Bild"-Zeitung vom Samstag. Da helfe aber auch kein neuer Name, sondern nur "ein Eröffnungstermin, der eingehalten wird".

Einen Abriss und Neubau des BER schloss Scheuer aus. Das Projekt solle erfolgreich abgeschlossen werden. Die wegen zahlreicher technischer Mängel um Jahre verzögerte Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens ist derzeit für Oktober 2020 geplant. Allerdings ist schon jetzt abzusehen, dass die Kapazität des Flughafens nicht ausreicht, um das erwartete Passagieraufkommen zu bewältigen.

Die Lufthansa hat einem Bericht zufolge offenbar den Glauben an den BER verloren. "Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut", zitierte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks, der auf einem Managerkongress auf die diversen Schwierigkeiten infolge der Bauverzögerungen hingewiesen habe.

Demnach ist die Ausstattung der Lufthansa in dem Hauptstadtflughafen inzwischen überholt. "Es war ja alles fertig zum ersten Eröffnungstermin, unsere Schalter, das Mobiliar", sagte Dirks dem Bericht zufolge. Inzwischen hat die größte deutsche Airline aber ihr Kranich-Logo überarbeitet und auch die Farben im Markenauftritt haben sich geändert. "Das müssen wir alles umbauen", beklagte Dirks laut "FAS".

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