Politik

Cambridge Analytica suspendiert Chef wegen dubioser Praktiken

Die Firma Cambridge Analytica hat offenbar so ziemlich alle unsittlichen Praktiken der Diffamierung von Politikern in vielen Ländern angewandt.
20.03.2018 22:43
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Enthüllungen über höchst dubiose Praktiken hat die britische Firma Cambridge Analytica ihren Chef suspendiert. Geschäftsführer Alexander Nix werde mit sofortiger Wirkung während einer "vollumfänglichen, unabhängigen Ermittlung" von seinen Aufgaben entbunden, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Heimlich von dem Sender Channel 4 mitgeschnittene Aussagen von Nix würden "nicht die Werte" des Unternehmens repräsentieren.

Nix hatte demnach unter anderem damit geprahlt, Politiker übers Ohr zu hauen. Er und andere Mitarbeiter des Unternehmens erklärt in dem sehenswerten Beitrag von Channel 4, dass es für die Firma kein Problem sei, Mädchen aus der Ukraine auf politische Konkurrenten anzusetzen, um diese zu diskreditieren. Außerdem gehöre auch zum Geschäft, dass man Konkurrenten Korruptionsangebote mache, um diese dann auffliegen zu lassen. In dem Beitrag hatten sich die Journalisten als Geschäftsleute aus Sri Lanka ausgegeben, die die Dienste des Unternehmens zur Diffamierung eines Politikers verwenden wollen. In dem Beitrag behaupteten die Cambridge Analytica-Leute, dass sie eng mit den britischen Geheimdiensten MI5 und MI6 und anderen privaten Geheimdiensten kooperieren. (Video am Anfang des Artikels)

Die "New York Times" und der "Observer" hatten am Wochenende berichtet, die Firma sei mittels einer von einem Psychologen entwickelten App in den Besitz der Facebook-Nutzerdaten gelangt. Diese Daten habe sie dann für die Entwicklung einer Software benutzt, um Wählerentscheidungen vorauszusagen und zu beeinflussen.

Die Software erlaubte es, politische Anzeigen zu schalten, die auf einzelne Nutzer zugeschnitten wurden und damit besonders effektiv waren. Die individuelle Ansprache von Wählern über die sozialen Netzwerke war als einer der Schlüssel für Trumps überraschenden Wahlsieg im November 2016 angesehen worden.

Cambridge Analytica bestreitet energisch, bei Facebook gesammelte Daten für die Trump-Kampagne verwendet zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...