Der französische Autobauer Renault und sein japanischer Partner Nissan verhandeln einem Medienbericht zufolge über einen Zusammenschluss. Ziel der Gespräche sei das Fusionieren der beiden bereits über gegenseitige Beteiligungen verflochtenen Firmen zu einem gemeinsamen Unternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Renault lehnte eine Stellungnahme ab. Man äußere sich nicht zu Gerüchten und Spekulationen, sagte ein Sprecher.
Die Aktie von Renault legte in Folge dieser Ankündigung an der Pariser Börse überraschend um mehr als acht Prozent zu und war damit so teuer wie seit Dezember 2017 nicht mehr. Eine engere Verzahnung von Renault und Nissan wird schon seit längerem erwartet. Reuters hatte unlängst berichtet, dabei würde die Regierung in Paris einen Großteil ihres Renault-Anteils an Nissan verkaufen. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hatte vorgeschlagen, dass der französische Staat seinen Einfluss bei Renault aufgibt. Die Gespräche gelten als schwierig, da Frankreich seine Interessen im Fall eines Zusammenschlusses mit Nissan gewahrt sehen will. Zu dem Bund von Renault mit Nissan gehört auch der japanische Autobauer Mitsubishi. Die Dreier-Allianz macht für sich geltend, nach verkauften PKWs weltgrößter Autobauer vor Volkswagen zu sein. Die Wolfsburger führen die Weltrangliste einschließlich ihrer LKW-Töchter MAN und Scania an.