Finanzen

Hacker stehlen 150 Millionen Daten von Fitness-App

Hacker haben offenbar rund 150 Millionen Kundenprofile des Sportausrüsters Under Armour gestohlen.
30.03.2018 14:19
Lesezeit: 1 min

Bei einem der größten Hacker-Angriffe der Geschichte haben Unbekannte Daten von rund 150 Millionen Nutzern einer Fitness-App des US-Sportausrüsters Under Armour erbeutet. Unter anderem seien Nutzernamen, Email-Adressen und Passwörter gestohlen worden, teilte der Konzern am Donnerstagabend mit. Daten von Kreditkarten sowie Nummern von Sozialversicherungen und Führerscheinen seien aber nicht abgegriffen worden.

Under Armour ließ offen, wie die Täter in das Netzwerk des Unternehmens eindringen konnten und warum sie dabei nicht erwischt wurden. Die Nutzer wurden aufgefordert, umgehend ihr Passwort zu ändern.

Der Angriff sei bereits im Februar erfolgt, das Unternehmen habe aber erst diese Woche davon Kenntnis erhalten. Die Nutzer seien mit einer Verzögerung von vier Tagen informiert worden. „Wir halten weiter Ausschau nach verdächtigen Aktivitäten und arbeiten mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen“, erklärte der Nike-Rivale. Man kooperiere auch mit Daten-Spezialisten.

Nach Angaben der auf Cyber-Sicherheit spezialisierten US-Firma SecurityScorecard ist es der umfangreichste Daten-Missbrauch in diesem Jahr. Wesentlich größere Ausmaße hatte beispielsweise ein Angriff auf Yahoo, bei dem 2013 drei Milliarden Accounts gehackt wurden. Auch wenn keine Finanzdaten erbeutet werden, können Kriminelle die Vielzahl von Email-Konten leicht zu Geld machen.

Im nachbörslichen US-Handel fielen Under-Armour-Aktien um drei Prozent. Der Konzern hatte die betroffene Tochter MyFitnessPal 2015 für 475 Millionen Dollar gekauft.

An der Börse waren zuletzt auch die Aktien von Facebook unter die Räder gekommen. Das weltgrößte Internet-Netzwerk steht unter massivem Druck von Werbekunden, Investoren und Nutzern, mehr Datenschutz und Transparenz zu gewährleisten. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben, um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen.

In Deutschland kritisierten die Grünen die neue Bundesregierung, die zu wenig gegen Cyber-Gefahren unternehme. „Inzwischen werden fast täglich höchstpersönliche Daten gestohlen und missbraucht. Die Gründe sind vielfältig. Es werden Vorgaben für gute IT-Sicherheitsstandards unzureichend durch die Unternehmen umgesetzt, hinzu kommt ein mangelndes Problembewusstsein der Nutzerinnen und Nutzern, aber eben auch eine bislang höchst widersprüchliche und unzulängliche Strategie der Bundesregierung im Bereich der IT-Sicherheit“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Messerangriff in Hamburg: Mehrere Schwerverletzte am Hamburger Hauptbahnhof
23.05.2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Befand sie sich in...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
23.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.05.2025

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Plankenhorn GmbH Maschinenbau: Ein Mittelständler zeigt, wie Digitalisierung den Erfolg antreibt
23.05.2025

Kleine und mittelständische Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter zu...

DWN
Politik
Politik Rente: Zusätzliche Mittel vom Bund könnten Beiträge senken
23.05.2025

Rente in Gefahr? Milliarden fehlen im System, obwohl der Staat zahlt. Doch was, wenn er mehr gäbe? Stehen Beiträge und Rentenniveau vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX bricht nach Zolldrohung von Trump ein – wie sollten Anleger jetzt reagieren?
23.05.2025

Durch Trumps neue Zolldrohungen gerät die Börse aktuell aus dem Takt. Der DAX bricht ein, der Goldpreis legt zu. Und was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump plant 50-Prozent-Zölle auf EU-Waren ab Juni - Verhandlungen laufen
23.05.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Europa. Präsident Trump droht mit drastischen Zöllen auf EU-Waren. Wird daraus ein Handelskrieg – oder...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerpauschalen - diese 10 Pauschalen sollten Sie kennen
23.05.2025

Sie müssen nicht alle Kosten in Ihrer Steuererklärung konkret angeben, denn es gibt für viele Fälle Steuerpauschbeträge. Wir stellen...