Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Produktion im Februar überraschend gedrosselt. Die Unternehmen stellten 0,8 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet. Bei Maschinen, Anlagen und anderen Investitionsgütern, die als Gradmesser für die Konjunktur gelten, gab es einen starken Rückgang von 3,6 Prozent. Die Energieversorger steigerten ihre Leistung hingegen um 6,8 Prozent.
Die insgesamt enttäuschend ausgefallenen Zahlen zur Industrieproduktion reihen sich in eine Serie von schwächeren Konjunkturdaten ein. So haben sich nach einem schwachen Jahresstart die Geschäfte der Einzelhändler in der Euro-Zone im Februar nur geringfügig erholt. Die Wirtschaft im europäischen Währungsraum hat zudem im März weiter an Schwung verloren, wie aus einer Umfrage des Institut IHS Markit hervorgeht.
Auch die britische Industrie hatte ihre Produktion im Februar erstmals seit knapp einem Jahr gedrosselt. Sie fiel um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Die Gesamtproduktion - zu der neben der Industrie beispielsweise auch die Energieversorger beitragen - legte dagegen um 0,1 Prozent zu. Sie ist für 14 Prozent des britischen Bruttoinlandsproduktes verantwortlich.
Großbritanniens Wirtschaft hat voriges Jahr tendenziell an Schwung verloren. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass das Brexit-Votum vom Sommer 2016 für eine höhere Inflation sorgt und damit die Kaufkraft der Briten dämpft. Zudem investieren viele Unternehmen weniger, auch wegen der Unsicherheit über die Handelsbeziehungen nach dem geplanten EU-Austritt.
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