Die von der chinesischen Regierung angekündigten Strafzölle von 25 Prozent auf amerikanische Sojabohnen dürften die US-Landwirtschaft hart treffen und einen größeren wirtschaftlichen Schaden verursachen als die anderen betroffenen Warengattungen. Die geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie der Purdue Universität von Indiana hervor, welche für Analysen zur Landwirtschaft der USA bekannt ist.
Die Universität gründet ihre Prognosen auf der Annahme, dass die Strafzölle mindestens vier oder fünf Jahre Bestand haben werden. In einem solchen Szenario würden die Exporte amerikanischer Sojabohnen nach China um etwa 37 Prozent einbrechen und einen Ertragsausfall von 3,1 Milliarden Dollar jährlich generieren.
Der große Gewinner wäre in einem solchen Szenario Brasilien, welches seine Exporte nach China wahrscheinlich in der Größenordnung von 2,7 Milliarden Dollar jährlich steigern könnte. China ist der weltgrößte Importmarkt für Sojabohnen, welche dort insbesondere als Futtermittel für Tiere verwendet werden. Die USA sind der größte Exporteur.
Beobachter gehen davon aus, dass die Verhängung der Zölle mittelfristig dazu führen wird, dass die Chinesen vornehmlich in Brasilien bestellen, während das freiwerdende Angebot aus den USA von europäischen Staaten absorbiert werden könnte.