Finanzen

Verschuldung der USA wird in den kommenden Jahren stark steigen

Der Prognose des Haushaltsbüros zufolge steuern die USA auf eine Schuldenkrise zu.
15.04.2018 22:19
Lesezeit: 1 min

Das US-Haushaltdefizit wird einer Schätzung des Kongresses zufolge deutlich steigen. Wie das überparteiliche Haushaltsbüro (CBO) am Montag mitteilte, wird im Fiskaljahr 2018 – bis zum 30. September – nun ein Defizit von 804 Milliarden Dollar erwartet. Das Minus 2017 betrug dagegen 665 Milliarden Dollar. In den kommenden Jahren werde das US-Haushaltdefizit dann weiter „substanziell wachsen“, eine Stabilisierung werde 2023 erwartet.

Dass sich die Schuldenzuwächse im Jahr 2023 stabilisieren sollten, ist kaum zu erwarten, da die Zinslast für den US-Haushalt im Zuge der Normalisierung der Geldpolitik steigen wird und neue Schulden aufgenommen werden müssen, um die Zinsen auf alte Verpflichtungen bezahlen zu können.

Für 2018 geht das CBO von einem Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent aus, für 2019 von 2,4 Prozent – eine positive Grundannahme, die ebenfalls zu hinterfragen ist.

Bis zum Jahr 2028 werde die Gesamtverschuldung von derzeit rund 70 auf 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen, sollte es keine gesetzlichen Änderungen an der Fiskalpolitik geben, teilte das CBO mit. Eine ähnlich hohe Schuldenquote – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – hatte es in den USA nur kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben.

Alleine in den acht Amtsjahren von Präsident Barack Obama hatten sich die Schulden der US-Regierung von etwa 10 Billionen Dollar auf etwa 20 Billionen Dollar verdoppelt. Derzeit beträgt der Schuldenstand 21,1 Billionen.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch viele Privathaushalte im Land in den vergangenen Jahren enorm viel Schulden aufgenommen hatten.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Dax 40: Gewinne trotzen Zollstreit und Konjunkturflaute
14.08.2025

Trotz politischer Spannungen und sinkender Umsätze in den USA und China melden viele Dax-Konzerne solide Quartalszahlen. Während...

DWN
Politik
Politik Ukraine vor großem Gebietsopfer: Trumps Waffenruhe-Plan mit Putin sorgt für Alarm
14.08.2025

Während Donald Trump in Alaska mit Wladimir Putin über eine sofortige Waffenruhe sprechen will, wächst in Kyjiw die Sorge vor einem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Talanx-Aktie: Versicherer erwartet 2,3 Milliarden Euro Jahresüberschuss
14.08.2025

Versicherer Talanx trotzt massiven Waldbrand-Schäden in Kalifornien und hebt seine Jahresprognose deutlich an. Im ersten Halbjahr stieg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Marinesparte trotzt schwacher Stahl- und Baukonjunktur
14.08.2025

Thyssenkrupp kämpft mit schwacher Nachfrage und sinkenden Preisen in Kernbranchen. Nur die Marinesparte TKMS wächst – doch sie kann die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eon-Aktie: Investitionen in Netzausbau schieben Eon an - Ziele bestätigt
14.08.2025

Deutschlands größter Stromversorger und Netzbetreiber Eon profitiert weiterhin vom Ausbau des Energienetzes. Im ersten Halbjahr...

DWN
Politik
Politik Rentenreform: Warum das Rentenpaket der Regierung keine Lösung ist – und sogar schadet
14.08.2025

Das vergangene Woche verabschiedete Rentenpaket der Bundesregierung umfasst fast 50 Milliarden Euro. Viele Rentenexperten sind entsetzt und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus für die Chefetage: DAX-Vorstände kassieren das 41-Fache ihrer Mitarbeiter
14.08.2025

Während die Wirtschaft stagniert, steigen die Managergehälter: DAX-Vorstände verdienen im Schnitt das 41-Fache ihrer Mitarbeiter – und...

DWN
Politik
Politik Trump öffnet Chip-Schleusen für China: Sicherheit nur noch zweitrangig
13.08.2025

Trotz jahrelanger Warnungen vor Pekings Militärambitionen gibt Trump den Verkauf modernster US-Chips an China frei – und stellt Profit...