Das US-Haushaltdefizit wird einer Schätzung des Kongresses zufolge deutlich steigen. Wie das überparteiliche Haushaltsbüro (CBO) am Montag mitteilte, wird im Fiskaljahr 2018 – bis zum 30. September – nun ein Defizit von 804 Milliarden Dollar erwartet. Das Minus 2017 betrug dagegen 665 Milliarden Dollar. In den kommenden Jahren werde das US-Haushaltdefizit dann weiter „substanziell wachsen“, eine Stabilisierung werde 2023 erwartet.
Dass sich die Schuldenzuwächse im Jahr 2023 stabilisieren sollten, ist kaum zu erwarten, da die Zinslast für den US-Haushalt im Zuge der Normalisierung der Geldpolitik steigen wird und neue Schulden aufgenommen werden müssen, um die Zinsen auf alte Verpflichtungen bezahlen zu können.
Für 2018 geht das CBO von einem Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent aus, für 2019 von 2,4 Prozent – eine positive Grundannahme, die ebenfalls zu hinterfragen ist.
Bis zum Jahr 2028 werde die Gesamtverschuldung von derzeit rund 70 auf 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen, sollte es keine gesetzlichen Änderungen an der Fiskalpolitik geben, teilte das CBO mit. Eine ähnlich hohe Schuldenquote – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – hatte es in den USA nur kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben.
Alleine in den acht Amtsjahren von Präsident Barack Obama hatten sich die Schulden der US-Regierung von etwa 10 Billionen Dollar auf etwa 20 Billionen Dollar verdoppelt. Derzeit beträgt der Schuldenstand 21,1 Billionen.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch viele Privathaushalte im Land in den vergangenen Jahren enorm viel Schulden aufgenommen hatten.
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