Finanzen

Smartphone-Verkäufe gehen erstmals weltweit zurück

Lesezeit: 1 min
19.04.2018 17:09
Die sich anbahnende Sättigung im globalen Smartphone-Markt könnte das Wachstum der Weltwirtschaft belasten.
Smartphone-Verkäufe gehen erstmals weltweit zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Erstmals überhaupt wurden im vergangenen Jahr weltweit weniger Smartphones verkauft. Zwar stieg der Gesamtumsatz aufgrund massiv gestiegener Preise an, die absehbare Sättigung des Marktes könnte sich jedoch merklich auf das Wachstum der Weltwirtschaft auswirken.

Wie aus dem aktuellen World Economic Outlook des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht, lag die verkaufte Stückzahl von Smartphones 2017 mit rund 1,5 Milliarden erstmals leicht unter dem Vorjahreswert. Die Daten des IWF weisen auf eine Sättigung des Marktes hin: So gab es in den Jahren zuvor starke Absatzanstiege. 2015 wurden weltweit etwa 1,4 Milliarden Einheiten, 2014 etwa 1,3 Milliarden Einheiten, 2013 etwa 1 Milliarden Einheiten, 2012 etwa 700 Millionen Einheiten, 2011 etwa 500 Millionen Einheiten und 2010 etwa 300 Millionen Einheiten verkauft.

Noch wird der leichte Rückgang im vergangenen Jahr durch deutlich höhere Preise mehr als kompensiert. „Das Wachstum wurde durch einen Anstieg des Werts der Einheiten generiert und nicht durch einen Anstieg bei den Verkaufszahlen, welche zum ersten Mal überhaupt zurückgingen. Beispielsweise stieg der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhones von 618 Dollar im Jahr 2016 auf 798 Dollar im Jahr 2017. In den fünf im Technologiebereich involvierten asiatischen Ländern (China, Südkorea, Malaysia, Singapur und Taiwan) stiegen die Gesamtexporte um 6,7 Prozent.

Eine Sättigung des Smartphone-Marktes hätte Auswirkungen auf das Wachstum des Welthandels, weil der Technologiebereich in den oben genannten Staaten zwar nur etwa 10 Prozent ihrer Gesamtexporte ausmacht, jedoch ein Drittel des Umsatzwachstums im vergangenen Jahr auf ihn entfielen.

China exportierte 2017 Smartphones im Wert von 128 Milliarden Dollar – was etwa 5,7 Prozent der gesamten Ausfuhren entspricht. In Südkorea entfielen mehr als 17 Prozent der Exporte auf Halbleiter und Vorprodukte für Smartphones, in Taiwan sogar mehr als ein Drittel, in Malaysia etwa 17,4 Prozent und in Singapur etwa 15,9 Prozent.

Vor einigen Monaten war bekanntgeworden, dass neue Smartphones von Apple an den Märkten nur noch auf mäßige Nachfrage stoßen und der Absatz sinkt. Der Konzern musste daraufhin seine Bestellungen bei einigen Zulieferern deutlich zurückfahren.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...