Unternehmen im Euro-Raum sind laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Jahresstart leichter an Kredite gekommen. Die Geldhäuser lockerten ihre Vergabestandards im ersten Quartal beträchtlich, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Dahinter stehe unter anderem der Wettbewerb zwischen den Banken. Auch für Immobiliendarlehen und Verbraucherkredite wurden die Standards großzügiger gehandhabt. Für das zweite Jahresviertel 2018 erwarten die Institute in allen drei Kategorien eine weitere Lockerung der Kreditbedingungen.
Unternehmen kamen in Deutschland, Frankreich und Italien leichter an Darlehen. In Spanien und den Niederlanden blieben die Bedingungen für Firmenkredite in den ersten drei Monaten des Jahres hingegen unverändert. Die Nachfrage nach Krediten zog in allen drei Kategorien an und wird nach Einschätzung der Institute im zweiten Quartal weiter zunehmen.
An der vierteljährlichen Erhebung nahmen 149 Institute teil, die zwischen dem 15. März und 3. April befragt wurden. Sie enthielt auch eine Frage zu den Effekten der EZB-Anleihekäufe. Den Banken zufolge verbesserten diese Transaktionen in den vergangenen sechs Monaten ihre Finanzierungsbedingungen und Liquiditätslage. Allerdings belasteten die Käufe die Gewinnsituation der Banken.
Die EZB und die nationalen Notenbanken erwerben seit gut drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Die umstrittenen Transaktionen sind auf 2,55 Billionen Euro angelegt und sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden.
***
Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:
Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.