Ein Raketenangriff soll am Sonntagabend gegen Positionen der syrischen Regierungstruppen in der Nähe der Städte Hama und Aleppo gestartet worden sein, berichtet der Regierungssender Suriya am Montag: "Die neue Aggression gegen Syrien fand am Sonntag um 23:30 statt", heißt es in dem Bericht laut TASS. Der Sender gab keine Informationen über Schäden oder Verluste. Eine Live-Übertragung von einem der Standorte zeigte jedoch laut TASS, dass der Raketenangriff in einer der Anlagen einen schweren Brand verursacht hat. Die Sky News Arabiya TV sagte, dass der Raketenangriff nicht nur auf die syrischen Streitkräfte abzielt, sondern auch auf iranische Soldaten, die die syrische Regierung unterstützen. Einer der Angriffe richtete sich gegen die Stellungen der 47. motorisierten Brigade südlich von Hama, wo iranische Militärberater stationiert waren.
Ein weiterer Angriff richtete sich auf die Siedlung Salhab im selben Distrikt. Libyens Al-Mayadeen TV berichtete, dass eines der Ziele das Al-Malikiya-Viertel in Aleppo sei, das nördlich des Stadtflughafens in Al-Nayrab liegt. Es ist noch unbekannt, wer den Angriff gestartet hat.
Russland hat am Wochenende angekündigt, gegen die islamistischen und internationalen Söldner in der Region Idlib vorgehen zu wollen. Dort sind tausende Söldner versammelt. Am Sonntag hat die syrische Armee laut SANA eine Übereinkunft mit Söldnern erreicht, die das Palästinenserlager in Yarmouk kontrolliert hatten. Sie sollen, wie zahlreiche andere Milizionäre zuvor, nach Idlib verbracht werden.
Die Times of Israel zitiert anonyme britische Quellen, wonach "wahrscheinlich" Israel die Angriffe geflogen habe. Die israelischen Medien unterliegen einer strengen Militärzensur, weshalb davon auszugehen ist, dass das israelische Militär die Version tolerieren, dass Israel in diesem Zusammenhang genannt wird. Ob es sich tatsächlich so verhalten hat ist objektiv nicht zu beurteilen. Die britischen Quellen der Times sprechen von 26 getöteten "iranischen Kämpfern".
Die TASS analysiert einen Zusammenhang mit den jüngsten Militärschlägen des Westens gegen Syrien und schreibt: "Am 14. April nutzten die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich die Gerüchte über einen chemischen Angriff in der syrischen Stadt Duma am 7. April als Vorwand, einen massiven Luftangriff auf Syrien ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrats zu führen. Das russische Außenministerium sagte, ein Forschungszentrum in Damaskus, das Hauptquartier der republikanischen Garde, eine Luftverteidigungsbasis und mehrere Flugplätze und Militärlager seien Ziele gewesen. Das russische Verteidigungsministerium sagte, der Angriff habe von 03:42 Uhr bis 05:10 Uhr Ortszeit gedauert. Von den 103 Raketen, die Syrien angriffen, schoss die Luftabwehr des Landes 71 ab. Drei lokale Zivilisten wurden verletzt."
US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu über den Iran gesprochen. Trump und Netanjahu hätten in einem Telefonat über "die anhaltenden Bedrohungen und Herausforderungen" im Nahen Osten gesprochen, "insbesondere die Probleme, die durch die destabilisierenden Aktivitäten des iranischen Regimes" entstünden, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Das Telefonat fand demnach am Samstag statt.
Der neue US-Außenminister Mike Pompeo hatte am Wochenende bei Antrittsbesuchen in Saudi-Arabien und Israel laut AFP gesagt, dass Trump weiter eine Aufkündigung des Atomabkommens für möglich halte. Pompeo flog anschließend weiter nach Jordanien. Die Gespräche in Israel fanden im Hauptquartier der israelischen Streitkräfte in Tel Aviv statt. Pompeo sagte laut Haaretz, die USA seien "tief besorgt von der gefährlichen Eskalation der iranischen Bedrohungen gegen Israel". Israel fühlt isch vor allem durch die starke iranische Präsenz in Syrien bedroht und hat, in Abstimmung mit Russland, in den vergangenen Monaten über 100 Luftangriffe gegen Ziele in Syrien geflogen.
Die USA drängen ihre europäischen Verbündeten und weitere Nationen zu Sanktionen gegen den Iran, damit dieser sein Raketenprogramm einschränkt. Rund um die Welt sollten Staaten Strafmaßnahmen gegen sämtlich Personen und Einrichtungen verhängen, die im Zusammenhang mit dem Programm stünden, sagte Brian Hook, einer der engsten Berater von US-Außenminister Mike Pompeo, am Samstag, laut Reuters. Der Punkt sei auch in Gesprächen mit den Europäern klargemacht worden, betonte Hook. Das Programm des Iran stelle eine Bedrohung der internationalen Sicherheit dar.
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