Wirtschaft

Iran will Öl-Verkäufe in die EU deutlich steigern

Der Iran will seine Öl-Verkäufe in die EU, nach China und nach Indien drastisch steigern. Denn aufgrund der US-Sanktionen wird ein Produktionsrückgang erwartet.
22.05.2018 17:16
Lesezeit: 1 min

Der Iran erwartet aufgrund der Wiedereinführung von US-Sanktionen Unterbrechungen in seiner Ölindustrie. Die US-Sanktionen werden es schwer machen, die aktuellen Produktionsziele einzuhalten, sagte Ölminister Bijan Zanganeh am Wochenende der Nachrichtenagentur Shana.

Zanganeh tätigte diese Aussage während seines Treffen mit dem EU-Kommissar für Klima- und Energiefragen, Miguel Arias Canete. Dem iranischen Ölminister zufolge sei es künftig „schwierig”, das Produktions-Tagesziel von 4,2 Millionen Barrel Rohöl zu erreichen. Der Iran wird nach Angaben von Oilprice.com versuchen, seine Ölexporte in Richtung China und Indien zu kanalisieren, um sein Produktionsziel nicht vollständig zu verfehlen. Allerdings müsste auch die EU mehr Öl aus dem Iran kaufen, um die US-Sanktionen im Ölsektor abzumildern. „Ich glaube, wenn die EU uns hilft und ihre Erklärungen befolgt, wird das Niveau der iranischen Ölexporte intakt bleiben”, sagte Zanganeh. China und Indien sowie die EU haben deutlich signalisiert, dass sie nicht beabsichtigen, ihre Kaufgewohnheiten in Bezug auf iranisches Rohöl zu ändern. Die EU zeigte konkret auf, dass sie sich bemühen würde, den iranischen Atom-Abkommen aufrechtzuerhalten und Unternehmen in diesem Land von US-Sanktionen abzuschirmen.

Teheran sucht nach Alternativen. Der chinesische Energie-Riese CNPC, der zusammen mit Total an der Entwicklung des Gasfelds South Pars beteiligt ist, hat bereits angekündigt, den Anteil des französischen Unternehmens an dem Projekt zu übernehmen.

Als Teil der Bemühungen der EU, weiterhin Geschäfte mit dem Iran zu machen, sagte die Europäische Kommission in der vergangenen Woche in einer Erklärung: „Die Kommission ermutigt die Mitgliedstaaten, die Möglichkeit einmaliger Banküberweisungen an die iranische Zentralbank zu prüfen. Dieser Ansatz könnte helfen den iranischen Behörden, ihre  Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu erhalten – insbesondere im Fall von US-Sanktionen, die EU-Unternehmen betreffen könnten, die Öltransaktionen mit dem Iran tätigen”.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...