Technologie

Alexa nimmt erstmals heimlich Gespräch auf und sendet es an Dritte

In Seattle hat Alexa von Amazon erstmals seine Überwachungsqualitäten unter Beweis gestellt.
25.05.2018 10:31
Lesezeit: 1 min

Amazons digitaler Assistentin Alexa hat in den USA heimlich eine Unterhaltung eines Paares in den USA aufgenommen und an einen ihrer Kontakte verschickt wurde. Das meldet der US-Sender Kiro 7.

Amazon erklärt das Fiasko mit einer «Serie von Hörfehlern» des Geräts und behauptet laut Bloomberg, die Software im Echo-Lautsprecher habe zunächst einmal in dem Gespräch fälschlicherweise ihren Namen «Alexa» herausgehört. Das startet die Aufnahme, damit das Assistenzprogramm Sprachbefehle ausführen kann.

Auch die weitere Story von Amazon zeigt, wozu das Gerät fähig ist.

Später will Alexa nämlich den Auftrag «verschicke Nachricht» («Send Message») gehört haben und fragte angeblich zurück «an wen?». Das Paar schien diese Frage jedoch nicht gehört zu haben und unterhielt sich einfach im Hintergrund weiter - Alexa filterte unterdessen aus dem Gespräch etwas heraus, was einem der Namen auf der Kontaktliste ähnelte. Schließlich fragte Alexa ebenfalls ungehört noch einmal nach, ob eine Nachricht an den Kontakt verschickt werden solle - und schnappte aus der weiteren Unterhaltung des Paars das Wort «right» («richtig») auf. Das Paar aus dem Bundesstaat Oregon wurde auf den Vorfall erst durch einen Anruf des Empfängers der Nachricht aufmerksam, wie Bloomberg berichtete.

Amazon spielte den Vorfall herunter, wohl auch, weil dieser zeigt, wie leicht das Gerät manipuliert werden kann.

«So ungewöhnlich diese Abfolge der Ereignisse auch war, wir prüfen Optionen, wie solche Fälle noch weniger wahrscheinlich gemacht werden können», erklärte Amazon dazu. Datenschützer kritisieren vernetzte Lautsprecher mit digitalen Assistenten oft als Risiko für die Privatsphäre - und der Fall zeigt beispielhaft, wie sie durch Fehler verletzt werden kann.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fehler von Alexa für Aufsehen sorgt: Im vergangenen Jahr brach die Polizei in Pinneberg bei Hamburg in der Nacht eine Wohnung auf, aus der zu laute Musik dröhnte. Wie sich herausstellte, hatte sich ein Echo-Lautsprecher auf voller Lautstärke selbst aktiviert, während der Besitzer nicht zu Hause war.

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