Finanzen

Heftiger Preiskampf bei Anbietern von Index-Fonds

Die Anbieter von börsengehandelten Indexfonds unterbieten sich mit Gebührensenkungen.
13.06.2018 00:04
Lesezeit: 1 min

Die Anbieter börsengehandelter Index-Fonds unterbieten sich derzeit mit Rabatten bei den von ihnen verlangten Gebühren. So hat der weltgrößte Index-Fonds-Anbieter iShares die Gebühren von 11 in Europa angebotenen Fonds stark gesenkt. iShares stutzte beispielsweise die Gebühren für den ETF iShares MSCI Europe von 0,35 auf nur noch 0,12 Prozent. Wie die Financial Times berichtet, sind davon sind Produkte im Gesamtwert von etwa 50 Milliarden Dollar betroffen.

Der kleinere Anbieter VanEck hatte zuletzt die Gebühren für seine börsengehandelten Fonds für Schwellenland- Anleihen um rund ein Drittel gekürzt. „Es handelt sich hier um einen laufenden Preiskrieg. Einige dieser Produkte sind heute praktisch kostenlos zu kaufen“, wird ein Analyst von CFRA zitiert. „Die Kosten sind zwar nicht das einzig Wichtige, aber ein entscheidender Faktor. In der Index-Industrie hat sich der Wettkampf extrem verschärft“, wird ein anderer Analyst zitiert.

Der Hauptgrund für den Preiskampf besteht darin, dass sich die Branche seit einiger Zeit in einer Krise befinden, berichtet finnews.ch. „Indes, iShares und Co. handeln nicht aus Nächstenliebe. Nach mehr als zehn Jahren Boom-Zeiten, in denen die ETF-Anbieter die übrige Fondsbranche vor sich hertrieben, hat sich das Umfeld für sie überraschend eingetrübt. Denn wie ein Marktkenner berichtet, hat sich das Jahr 2018 bisher als mäßig bis enttäuschend für die erfolgsverwöhnte Branche erwiesen. Angesichts der volatilen Börsen zogen Investoren Gewinne aus den liquiden Index-Fonds ab – derweil die Neugelder meist nur spärlich flossen. So rapportierte das Analysehaus ETFGI vergangenen April einen Nettoabfluss von 1 Milliarde Euro aus in Europa gelisteten Aktien-ETF, während sich der März zuvor als volumenmäßig schlechtester Monat seit 2015 erwiesen hatte“, schreibt finnews.ch.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...