Die Anbieter börsengehandelter Index-Fonds unterbieten sich derzeit mit Rabatten bei den von ihnen verlangten Gebühren. So hat der weltgrößte Index-Fonds-Anbieter iShares die Gebühren von 11 in Europa angebotenen Fonds stark gesenkt. iShares stutzte beispielsweise die Gebühren für den ETF iShares MSCI Europe von 0,35 auf nur noch 0,12 Prozent. Wie die Financial Times berichtet, sind davon sind Produkte im Gesamtwert von etwa 50 Milliarden Dollar betroffen.
Der kleinere Anbieter VanEck hatte zuletzt die Gebühren für seine börsengehandelten Fonds für Schwellenland- Anleihen um rund ein Drittel gekürzt. „Es handelt sich hier um einen laufenden Preiskrieg. Einige dieser Produkte sind heute praktisch kostenlos zu kaufen“, wird ein Analyst von CFRA zitiert. „Die Kosten sind zwar nicht das einzig Wichtige, aber ein entscheidender Faktor. In der Index-Industrie hat sich der Wettkampf extrem verschärft“, wird ein anderer Analyst zitiert.
Der Hauptgrund für den Preiskampf besteht darin, dass sich die Branche seit einiger Zeit in einer Krise befinden, berichtet finnews.ch. „Indes, iShares und Co. handeln nicht aus Nächstenliebe. Nach mehr als zehn Jahren Boom-Zeiten, in denen die ETF-Anbieter die übrige Fondsbranche vor sich hertrieben, hat sich das Umfeld für sie überraschend eingetrübt. Denn wie ein Marktkenner berichtet, hat sich das Jahr 2018 bisher als mäßig bis enttäuschend für die erfolgsverwöhnte Branche erwiesen. Angesichts der volatilen Börsen zogen Investoren Gewinne aus den liquiden Index-Fonds ab – derweil die Neugelder meist nur spärlich flossen. So rapportierte das Analysehaus ETFGI vergangenen April einen Nettoabfluss von 1 Milliarde Euro aus in Europa gelisteten Aktien-ETF, während sich der März zuvor als volumenmäßig schlechtester Monat seit 2015 erwiesen hatte“, schreibt finnews.ch.
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