Deutschland

Großer Waldbrand bei Potsdam: Die Situation bleibt brenzlig

Lesezeit: 1 min
26.07.2018 17:09
Das Feuer entstand direkt an der Autobahn - und breitete sich rasend schnell aus. 90 Hektar trockener Kiefernwald steht in Flammen. Die Feuerwehr hat die Situation zwar mittlerweile unter Kontrolle, doch die Situation bleibt brenzlig.
Großer Waldbrand bei Potsdam: Die Situation bleibt brenzlig

Der schwere Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam bei Fichtenwalde ist zwar unter Kontrolle - doch die Situation bleibt brenzlig. Nach Angaben von Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel muss auf die weitere Entwicklung aufgepasst werden. «Der Wind wird in den Morgenstunden wieder zunehmen und dann muss man sehen, wie man die Löschangriffe koordiniert», sagte Engel am Freitag im RBB-Inforadio.

Wegen des Waldbrandes müssen Autofahrer mit langen Staus rechnen. Auf den Autobahnen 9 und 10 gab es wegen des Feuers Sperrungen, auf den alternativen Strecken könnte es richtig voll werden. Der Bahnverkehr sei wegen des Brandes nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

In der Nähe des Autobahndreiecks Potsdam waren am Donnerstag rund 90 Hektar Kiefernwald in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot angerückt und hatte die Bewohner des Ortes Fichtenwalde gebeten, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Dort leben rund 2800 Einwohner. Mittlerweile ist es jedoch unwahrscheinlich, dass eine Evakuierung stattfinden muss. «Die Gefahr ist erstmal gebannt», sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU).

Die Feuerwehr hatte die ganze Nacht gegen die Flammen angekämpft. Unterstützung hatte es durch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr gegeben. Schwierig war vor allem gewesen, dass die Einsatzkräfte nicht in das betroffene Gebiet hinein konnten, weil dort alte Kampfmittel im Boden lagen, sagte Engel. «Es gab auch die ersten Informationen, dass es hier und da zu Detonationen gekommen war.» Deswegen sei Vorsicht geboten gewesen. Die Sicherheit der Helfer sei vor gegangen.

Im Kampf gegen die Flammen ist laut Engel möglicherweise noch mehr Hilfe von außen nötig, etwa aus Berlin. Im Moment reichten die Kräfte in Brandenburg noch aus, sagte Engel. «Wenn wir viele Brände haben, wird es eng», ergänzte er jedoch.

Das Feuer war aus unbekannter Ursache seitlich der A9 entstanden. Anschließend hatte es sich rasend schnell ausgebreitet.

Wegen der andauernden hochsommerlichen Hitze war es in Berlin und Brandenburg in jüngster Zeit immer wieder zu Wald- und Feldbränden gekommen. Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog nahe Berlin hatte sich am Donnerstag ein Brand ausgebreitet, wie die Feuerwehrleitstelle mitteilte. Feuerwehrmänner benetzten die umliegenden Wege, so dass die Flammen nicht übergreifen konnten.  Bis jetzt sind 160 Hektar Fläche verbrannt. Mittlerweile ist der Brand unter Kontrolle, die Einsatzkräfte rechnen jedoch damit, dass die Flammen auch in den nächsten Tagen noch wüten werden. Insgesamt sind zwei Löschzüge plus weitere Helfer vor Ort. Auch die Feuerwehr im Sauerland kämpft seit Donnerstagnachmittag gegen einen Waldbrand, und zwar zwischen Altena und Iserlohn.

 

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...