Die Währungskrise in der Türkei hat am Montag Wellen geschlagen bis nach Asien. Investoren zogen in großem Stil Gelder von den dortigen Börsen ab, weil sie vor allem in den asiatischen aufstrebenden Ländern Ansteckungsgefahren befürchteten. "Die Turbulenzen in der Türkei sind keine guten Nachrichten für Schwellenländer", sagte Andrew Kenningham, Chefökonom beim Researchhaus Capital Economics, der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Leitindex der Börse in Tokio rutschte um zwei Prozent ab auf 21.857 Zähler, der breiter gefasste japanische Topix-Index schloss 2,1 Prozent tiefer. Die Börsen in
China gaben je knapp ein Prozent nach. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ohne Japan ging um 1,5 Prozent zurück.
Vor allem am Devisenmarkt waren die Turbulenzen zu spüren, wie Händler sagten. Investoren steckten ihr Geld vorwiegend in die Währungen Dollar, Schweizer Franken und Yen, die sie für sicherer hielten.
Die türkische Lira setzte ihre Talfahrt nach einer kurzen Erholungspause in Folge von Aussagen der türkischen Zentralbank fort. Am Morgen kostete ein Euro rund 7,76 Lira und ein Dollar rund 6,80 Lira. Der Euro wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Vor 12 Monaten lag der Kurs noch bei etwa 3,50 Lira beziehungsweise 3 Lira.
Die Zentralbank des Landes sicherte am Montag zu, "alle notwendigen Maßnahmen" zur Wahrung der Finanzstabilität zu ergreifen. Die Zentralbank werde Marktlage und Preisentwicklung "genau beobachten" und die türkischen Banken mit den nötigen liquiden Mitteln versorgen, erklärte die Bank am Montagmorgen angesichts des freien Falls der türkischen Währung.