Technologie

Kartellamt kündigt Maßnahmen gegen Facebook an

Lesezeit: 1 min
27.08.2018 17:20
Das Bundeskartellamt hat Maßnahmen gegen Facebook noch im laufenden Jahr angekündigt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Bundeskartellamt will noch im laufenden Jahr erste Schritte gegen Facebook einleiten. Dies kündigte Behördenchef Andreas Mundt am Montag gegenüber Journalisten an, ohne Details zu nennen. "Wir sind dabei, uns mit den Antworten von Facebook intensiv zu beschäftigen. Das Kartellamt hat vor gut zweieinhalb Jahren ein Verwaltungsverfahren gegen das weltgrößten Internetnetzwerk eingeleitet.

Die Bonner Behörde prüft unter anderem, ob der US-Konzern seine Marktmacht missbraucht. Dabei geht es in erster Linie um das Sammeln von Nutzerdaten aus Drittquellen wie beispielsweise auch den eigenen Töchtern Whatsapp und Instagram. Am Ende des Verfahrens wird kein Bußgeld stehen - vielmehr könnten die Wettbewerbshüter Facebook zwingen, bestimmte Praktiken abzustellen.

Facebook bestreitet, in Deutschland ein Monopol errichtet zu haben und kooperiert nach eigenen Aussagen mit der Behörde. "Unser Hauptaugenmerk gilt dem Schutz des Wettbewerbs in der Digitalwirtschaft", sagte Mundt. Die Behörde ziele darauf ab, Märkte offen zu halten und die Interessen der Verbraucher zu schützen.

Auch Amazon ist ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Sie wollen nun untersuchen, ob der weltgrößte Onlinehändler auf seiner Plattform den Wettbewerb anderer Händler behindert. Es gehe um die Frage, welche Beziehungen zwischen der Plattform, die selbst ein mächtiger Händler sei, und den Händlern, die diese Plattform nutzten, herrschten, sagte Mundt. Die Untersuchung werde sich allerdings nicht um Amazon allein drehen. Zudem beleuchtet das Bundeskartellamt den Umgang von Herstellern von Smart-TVs mit den Nutzerdaten sowie den Markt für Online-Werbung.

Auch die Europäische Kommission, die mit der Bonner Behörde zusammenarbeitet, schaut der Digitalwirtschaft auf die Finger. Sie hatte jüngst Google zu einer Rekord-Kartellstrafe von 4,3 Milliarden Euro verdonnert. Die Wettbewerbsbehörden in Europa seien gemeinsam dabei, Pflöcke einzuschlagen, die der digitalen Wirtschaft als Leitplanken dienen sollten, sagte Mundt.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau bei Northvolt: Batteriehersteller muss Jobs streichen - Habecks Ansiedlungserfolg in Gefahr
11.09.2024

Der angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt zieht die Kostenbremse und hat diese Woche Stellenabbau angekündigt. Zunächst...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn-Erhöhung auf 15 Euro: der letzte Strohhalm der SPD?
10.09.2024

Politisierung des Mindestlohnes: Wie hoch soll die gesetzliche Lohnuntergrenze künftig sein? Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat klare...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krise der Autoindustrie: BMW senkt Gewinnprognose deutlich
10.09.2024

In China läuft das Geschäft schwächer als erwartet - und jetzt kommt noch ein Problem mit zugelieferten Bremsen in 1,5 Millionen Autos...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt 2025: Die kuriosen Pläne der Ampel mit „Hoffnungsposten“
10.09.2024

Zum Start der Haushaltswoche hat die Ampel-Regierung ihre Ratlosigkeit bewiesen. Noch immer klafft eine große Lücke im Entwurf für den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gebundenes Vermögen: Hunderte Unternehmen warten vorm Bundestag auf neue Rechtsform
10.09.2024

Sinnbildlich steht die Aktion „Warteschlange“ für die Situation der Unternehmer im Land: Sie warten händeringend auf eine neue...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Rohstoffreichtum: Wieso Russland nur ein Schwellenland bleibt
10.09.2024

Russland ist eine absolute Rohstoffmacht, aber ökonomisch unterentwickelt. Ursächlich sind nicht Sanktionen oder andere externe Effekte,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Industrie sieht Standort bedroht wie nie zuvor
10.09.2024

Es sind alarmierende Ergebnisse einer Studie, die der Bundesverband der Deutschen Industrie präsentiert. Die industrielle Wertschöpfung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China-Handel: Exporte steigen – Importe aus Deutschland brechen aber ein
10.09.2024

Die chinesischen Ausfuhren sind im August kräftig gestiegen. Die Importe wachsen dagegen nur sehr langsam. Das bekommen vor allem deutsche...