Die Gesamtschulden der US-amerikanischen Studenten sind in den vergangenen Jahren stak gestiegen. Wie aus Daten von S&P Global hervorgeht, nahm der Umfang der Verpflichtungen seit dem Universitätsjahr 2010/2011 um rund 500 Milliarden Dollar auf jetzt etwa 1,5 Billionen Dollar zu.
Bemerkenswert ist, dass der Umfang der ausstehenden Gesamtschulden weiter steigt, obwohl der Umfang der Neuverschuldung seit Jahren sinkt. Die Ursache für diese Entwicklung liegt in Hilfsprogrammen für Studenten, welche es den Schuldner erlaubt, geringere Tilgungsbeträge pro Monat zu zahlen, den Zinssatz aber nicht antastet. Dies führt dazu, dass die Schuldenlast insgesamt weiter steigt. Es ist außerdem ein Indiz dafür, dass viele Studenten überschuldet sind und auch unter erleichterten Bedingungen ihre Schulden nicht mehr abbauen können.
Beobachter erwarten, dass sich die Studentenkredite mittelfristig als schwere Bürde für das Wirtschaftswachstum erweisen werden, weil die jungen Menschen nicht mehr in der Lage sind, Wohneigentum oder andere Wertanlagen zu kaufen. „Ein signifikanter Teil der jüngeren Generation ist schon bankrott, noch bevor sie überhaupt damit anfangen können, Vermögen zu bilden, was ein langfristiges Problem für die US-Wirtschaft ist, welches noch nicht gelöst wurde“, wird ein Analyst von INTL FCStone zitiert.
Die Denkfabrik Brookings warnt davor, dass rund 40 Prozent der Studenten bis zum Jahr 2023 Privatinsolvenz anmelden müssen. Bedenklich ist zudem, dass Ende des zweiten Quartals Anleihen in den USA im Umfang von rund 175 Milliarden Dollar durch Studentenkredite gedeckt wurden.