Technologie

NSA-Tools sind weltweit weiter im Einsatz

Die NSA-Hacker-Software, die 2017 gestohlen und veröffentlicht wurde, ist noch immer im Eisatz, um unbemerkt fremde Computer zum Krypto-Mining zu missbrauchen.
15.09.2018 23:15
Lesezeit: 2 min

TOP-Meldung

Mining-Angriffe mit NSA-Hacker-Tools noch immer weit verbreitet

Es ist über ein Jahr her, dass hochgradig geheime Exploits der National Security Agency (NSA) gestohlen und online veröffentlicht wurden. Eines der Tools, EternalBlue genannt, kann unbemerkt in fast jede Windows-Maschine auf der ganzen Welt einbrechen.

Es dauerte nicht lange, bis Hacker die Exploits nutzten, um Ransomware auf Tausenden von Computern laufen zu lassen und Krankenhäuser und Unternehmen zum Stillstand zu bringen. Versionen der Schadsoftware mit den Namen WannaCry und NotPetya breiteten aus sich wie ein Lauffeuer. Sobald ein einzelner Computer in einem Netzwerk infiziert wurde, richtet sich die Malware auch gegen andere Geräte im Netzwerk.

Die Behebung der Gefahr und der Schäden gelang nur langsam und kostete Unternehmen hunderte Millionen Dollar. Vor mehr als einem Jahr veröffentlichte Microsoft Patches zum Schließen der Hintertür. Doch noch immer sind fast eine Million Computer und Netzwerke nicht gepatcht und weiterhin anfällig für Angriffe.

Obwohl sich die Infektionen mit WannaCry inzwischen verlangsamt haben, nutzen Hacker immer noch die öffentlich zugänglichen NSA-Exploits, und zwar verstärkt mit dem Ziel, Computer zu infizieren, um Kryptowährung zu minen.

Zwar gibt es Mining-Angriffe, bei denen Hacker Mining-Code in Websites injizieren, schon seit einiger Zeit. Aber die Auszahlungen dabei sind relativ gering. Einige Nachrichtenwebsites haben ihren eigenen Mining-Code als Alternative zu laufenden Werbeanzeigen installiert.

Doch WannaMine funktioniert anders. Durch die Verwendung der durchgesickerten NSA-Exploits versucht die Malware alle Computer in einem Netzwerk zu infizieren. Nach der Implantation nutzt die Malware den Prozessor des Computers, um die Kryptowährung zu minen. Die Malware kann einen Neustart überleben.

Auf Dutzenden, Hunderten oder sogar Tausenden von Computern kann die Malware die Kryptowährung viel schneller und effizienter abbauen. Obwohl es Energie und Computerressourcen verbraucht, kann dies oft unbemerkt bleiben.

Nachdem sich die Malware im Netzwerk verteilt hat, werden die Energieverwaltungseinstellungen geändert, um zu verhindern, dass der infizierte Computer in den Energiesparmodus wechselt.

Darüber hinaus versucht die Malware, andere Krypto-Skripte zu erkennen, die auf dem Computer ausgeführt werden, und beendet sie - wahrscheinlich wird dadurch jede Menge Energie aus dem Prozessor ausgeschöpft, wodurch der Aufwand für das Mining maximiert wird.

Basierend auf aktuellen Statistiken von Shodan, einer Suchmaschine für offene Ports und Datenbanken, sind weltweit immer noch mindestens 919.000 Server anfällig für EternalBlue. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn diese Zahl kann entweder einzelne anfällige Computer oder einen anfälligen Netzwerkserver darstellen, der Hunderte oder Tausende von Computern infizieren kann.

Weitere Meldungen

BMW nutzt Blockchain für mehr Datenschutz bei Kundenkrediten

  • Die Finanzdienstleistungen der BMW Group haben eine Partnerschaft mit dem Blockchain-Startup Bloom bekannt gegeben, um die Customer Journey und das Nutzererlebnis zu optimieren.
  • Bloom hilft dabei, den traditionellen Kreditvergabeprozess zu vereinfachen und somit das Risiko zu reduzieren, dem die Kundendaten ausgesetzt sind.
  • Einzelpersonen können ihre Daten auf ihrem lokalen Gerät sichern und einen Kredit beantragen, ohne ihre Daten Risiken auszusetzen, indem sie die Blockchain-basierte mobile Anwendung von Bloom verwenden.

Meldungen vom 14.09.

Meldungen vom 13.09.

Meldungen vom 12.09.

Meldungen vom 11.09.

Mehr Blockchain-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...