Finanzen

Handelsumsätze auf den Weltmeeren sinken

Erstmals seit mindestens drei Jahren geht der weltweite Containerumsatz auf den Weltmeeren wieder zurück.
17.09.2018 01:24
Lesezeit: 1 min

Erstmals seit dem Jahr 2015 gehen die weltweiten Handelsumsätze auf den Weltmeeren wieder zurück. Wie Bloomberg unter Berufung auf das CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis berichtet, ist der Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Jahres zurückgegangen. Während im Handelsgeschäft mit Rohstoffen noch Umsatzsteigerungen zu verzeichnen gewesen seien, sei der Umsatz im Handel mit Fertig- und Vorprodukten deutlich zurückgegangen.

Zu der Entwicklung passt, dass die Bestellungen neuer Containerfrachter bei den Werften derzeit auf dem niedrigsten Stand seit mindestens sieben Jahren liegen. Während derzeit etwa 190 Schiffe in Auftrag gegeben wurden, belief sich das Auftragsvolumen Anfang 2016 auf rund 300, Anfang 2014 auf 386 und Anfang 2012 auf ungefähr 480 Schiffe. Vor dem Jahr 2008 lagen die Bestellungen noch jenseits der 1.000-Marke.

Zudem sind seit einigen Wochen erstmals seit langer Zeit wieder sinkende Frachtraten zu beobachten. Die Preise zur Beförderung von Eisenerz und Kohle auf Schiffen der Capesize-Klasse sind seit Anfang August um etwa 39 Prozent gesunken, berichtet Bloomberg. Bei Capesize-Frachtern handelt es sich um große Schiffe, welche beispielsweise den Suez-Kanal oder den Panama-Kanal nicht befahren können.

Die Tagespreise für Capesize-Frachten sanken zwischen Dienstag und Mittwoch um rund 4 Prozent auf rund 16.500 Dollar, nachdem sie im August einen Höchststand von etwa 27.200 Dollar erreicht hatten. Auch die Termin-Preise für das vierte Quartal fielen seit Ende August von etwa 26.600 Dollar auf jetzt rund 23.750 Dollar.

Der Baltic Dry Index – welcher als Gesamtmaß für die Frachtraten im Containerhandel gilt – liegt derzeit bei etwa 1.400 Punkten. Dies ist zwar noch immer deutlich höher als in den vergangenen dreieinhalb Jahren. In den vergangenen Wochen hatte es jedoch eine deutliche Abschwächung gegeben. Im Juli stand der Wert noch bei etwa 1.750 Punkten.

Bemerkenswert ist, dass auch das Wachstum des Volumens im Luftfrachthandel in den vergangenen Monaten deutlich nachgelassen hat. Wie aus Daten von Goldman Sachs hervorgeht, sinken die Umsätze derzeit zum ersten Mal seit 2015 wieder.

Beobachter erkennen in dem zwischen der US-Regierung und der chinesischen Regierung ausgetragenen Handelskrieg einen wichtigen Grund für den Abschwung im Welthandel. „Ein Teil der Schwäche im Handel von Großfracht kann zum Teil mit der wachsenden Unsicherheit rund um das Thema Handelskrieg erklärt werden. Das ist ein Problem, welches von vielen unserer Mitglieder angesprochen wird“, sagt ein Sprecher der Handelsgruppe BIMCO, welche rund 2.100 Handelsunternehmen vertritt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...