US-Unternehmen haben einem Konjunkturbericht der Notenbank Federal Reserve zufolge wegen des globalen Handelskriegs in den vergangenen Wochen ihre Investitionen zurückgefahren oder verschoben. Die meisten Bezirke bekamen die Sorgen der Firmen wegen der internationalen Spannungen und des unsicheren Ausblicks zu spüren, wie die Währungshüter am Mittwoch in ihrem Konjunkturbericht „Beige Book“ mitteilten.
Die Auswirkungen der von Präsident Donald Trump verhängten Schutzzölle seien bisher aber offenbar moderat. Herstellungskosten hätten sich vor allem im produzierenden Gewerbe verteuert. Die USA und China haben sich seit Juli gegenseitig mit milliardenschweren Zöllen überzogen.
Die Wirtschaft wuchs dennoch zuletzt weiter moderat, wie aus dem Bericht hervorging. Landesweit sei es zu Engpässen bei der Suche nach Arbeitskräften in vielen Berufen gekommen.
Beflügelt von Steuersenkungen war die Wirtschaft im Frühjahr so kräftig gewachsen wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 4,2 Prozent - fast doppelt so schnell wie im ersten Vierteljahr. Experten gingen zuletzt davon aus, dass die Steuersenkungen im Volumen von 1,5 Billionen Dollar der Konjunktur auch künftig derart viel Schub verleihen werden, dass sie negative Folgen des von Trump ausgelösten Handelsstreits wegstecken kann. Tatsächlich stellt die massive Schuldenaufnahme der US-Unternehmen und des Staates die Haupttriebfeder des Aufschwungs dar.
Die Fed hat den Leitzins im Juni auf die Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent angehoben und zwei weitere Schritte nach oben für das zweite Halbjahr ins Auge gefasst. Der nächste Zinsentscheid steht am 26. September an.