Finanzen

Dänische Finanzaufsicht ermittelt gegen Danske Bank

Lesezeit: 1 min
21.09.2018 00:08
Die dänische Finanzaufsicht nimmt ihre im Mai beendeten Ermittlungen gegen die Danske Bank wieder auf.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dänische Finanzaufsichtsbehörde hat ihre im Mai abgeschlossenen Ermittlungen gegen die Danske Bank wieder aufgenommen. Es soll geprüft werde, ob die oberste Führungsebene vor Gericht gestellt werden soll, berichtet die Financial Times.

Die dänische Finanzaufsichtsbehörde hat die im Mai beendete Untersuchung mit einer Verwarnung der Bank wieder aufgenommen, aber bislang keine Maßnahmen gegen Einzelpersonen verhängt, berichtet das Wirtschaftsministerium des Landes.

„Die FSA beginnt nun die Arbeit, die wir mit unserer Entscheidung im Mai zunächst abgeschlossen haben, erneut. Die Arbeit wird sich darauf konzentrieren, ob sich die Grundlage für unsere Entscheidung im Mai bezüglich der Verantwortung des Top-Managements geändert hat“, sagte Jesper Berg, Leiter der dänischen Aufsichtsbehörde.

Zuvor hatte ein Gruppe von Aktionären der Danske Bank erwägt, neue Ermittlungen im Fall der mutmaßlichen Geldwäschegeschäfte der estnischen Niederlassung der Bank anzustoßen. Wie die Financial Times berichtet, will die Aktionärsvereinigung Deminor Recovery Services bei der nächsten Jahreshauptversammlung der Danske Bank die Forderung nach einer neuen Ermittlung von neutraler Seite erheben.

Die Aktionäre fürchten offenbar, dass bei einer Schieflage der Bank das europäische Bail-in-Verfahren greifen könnte und sie zur Rettung der Bank herangezogen werden könnten. Zuletzt war dies in Spanien praktiziert worden, weshalb internationale Investoren bei europäischen Banken mittlerweile besonders vorsichtig sind. Die deutschen und französischen Banken im Zuge der Griechenland-Krise waren noch mit europäischen Steuergeldern gerettet worden. Die neuen EU-Regeln sollen eine Wiederholung verhindern.

Eine am Mittwoch von der Bank vorgestellte Untersuchung kam zu dem Schluss, dass zwischen 2007 und 2015 rund 200 Milliarden Euro an Zahlungen von der estnischen Niederlassung abgewickelt wurden. Die Bank gab an, nicht zu wissen, welcher Teil dieser 200 Milliarden Euro auf mutmaßliche Geldwäschegeschäfte entfällt.

Der Bericht wurde von Bruun & Hjejle geschrieben, einer Anwaltskanzlei, die aufgrund ihrer früheren Geschäfte mit Danske selbst einräumte, dass sie weder unparteiisch noch unabhängig sei.

„Das ist kompletter Schwachsinn“, wird ein Partner von Deminor von der FT zitiert. „Die Ermittler berichten dem Vorstand, aber der Vorstand hat seine eigenen Probleme. Was Sie in einem normalen Unternehmen tun, wenn Sie ein solches Problem haben, ist, dass Sie ein spezielles Komitee gründen, das von unabhängigen Direktoren geleitet wird, die keinen Bezug zur Affäre haben. Danskes Board of Directors ist aber in dem Fall involviert.“


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...