Unter dem Eindruck von Vergewaltigungsvorwürfen gegen den portugiesischen Fußballstar Cristiano Ronaldo ist die Aktie seines Clubs Juventus Turin an der Mailänder Börse eingebrochen. Das Papier lag am Freitag bei Börsenschluss fast zehn Prozent im Minus und notierte bei 1,19 Euro. Ronaldos Wechsel nach Turin hatte die Aktie des italienischen Rekordmeisters zwischenzeitlich beflügelt. So erreichte sie am 20. September ihren bisherigen Höchststand von gut 1,80 Euro.
Ronaldo selbst weist den ihm zur Last gelegten Vergewaltigungsvorwurf zurück. Die Polizei in Las Vegas hatte am Montag die Wiederaufnahme von Untersuchungen zu den Anschuldigungen der Klägerin Kathryn Mayorga bekannt gegeben. Die heute 34-Jährige wirft dem Fußballstar vor, sie im Juni 2009 in einem Hotel in Las Vegas vergewaltigt zu haben. Sie fordert mindestens 200.000 Dollar (fast 175.000 Euro) Schadenersatz.
Juventus Turin hatte sich am Donnerstag hinter den fünfmaligen Weltfußballer gestellt und im Internetdienst Twitter erklärt, Ronaldo habe die vergangenen Monate seine "hohe Professionalität und Hingabe" gezeigt. Die mutmaßlichen Vorfälle von vor zehn Jahren "ändern diese Meinung nicht", hieß es. Juve-Trainer Massimiliano Allegri sagte am Freitag, der Stürmer sei bereit für einen Einsatz im Punktspiel der Serie A bei Udinese Calcio.
Sponsoren zeigten sich beunruhigt. "Wir sind zutiefst besorgt angesichts der beunruhigenden Anschuldigungen", sagte ein Sprecher des Sportartikelherstellers Nike der Nachrichtenagentur AFP. Die Lage werde nun intensiv verfolgt. EA Sports, der Herausgeber der Videospielreihe Fifa, sprach ebenfalls von einer "beunruhigenden" Situation.